Der Kostümfundus des St. Galler Theaters ist ein Paradies für ehrgeizige Fasnachtsbutze: Auf den 1100 Quadratmetern liesse sich mühelos ein originelles Kostüm finden. «Beraten, Kleider anpassen, sie wieder entgegennehmen, das benötigt viel Zeit.
Der Kostümfundus des St. Galler Theaters ist ein Paradies für ehrgeizige Fasnachtsbutze: Auf den 1100 Quadratmetern liesse sich mühelos ein originelles Kostüm finden. «Beraten, Kleider anpassen, sie wieder entgegennehmen, das benötigt viel Zeit. Zeit, die wir nicht haben», sagt Christine Krug, Leiterin der Kostümabteilung am Theater St. Gallen. Stattdessen arbeitet das Theater mit dem St. Galler Kostümverleih Jäger zusammen. «Das Geschäft mietet bei uns jene Sachen, die ihm in der Sammlung fehlen.» Der Theater-Kostümfundus birgt Kuriositäten wie Fatsuits, Anzüge also, welche die Schauspieler dick aussehen lassen. Im Stück «Die Schneekönigin» verkörperte Diana Dengler unter anderem eine korpulente Finnin, die in der Sauna schwitzt. Der Fatsuit bescherte der zierlichen Schauspielerin einen grossen Hintern, üppigen Busen und feste Schenkel auf Zeit. Manchmal holt sich das Theater Hilfe von aussen: Für das Musical «Artus» etwa, das im März Premiere feiert, bestellt Krug bei einer Firma in England Ritterrüstungen aus Plastik. Echte aus Eisen wären viel zu schwer, um damit stundenlang auf der Bühne zu stehen. «Ausserdem klappert das Metall beim Umziehen zu laut.» Immer mal wieder verkauft das Theater Kostüme, die es nicht mehr braucht. Eine gute Gelegenheit, Utensilien für die nächste Fasnacht zu erstehen – vielleicht ist etwas für Möchtegern-Ritter darunter. Immerhin das Kostüm hätte dann schon Schauspielerfahrung. (dbu)