Zweimal in Folge kein Feuerbrand im Thurgau

FRAUENFELD. Die Thurgauer Obstproduzenten können aufatmen. Auch dieses Jahr konnten sich die Feuerbrand-Bakterien nicht genügend stark vermehren, dass sie weitere Apfel- oder Birnbäume infizieren konnten. Auch das Antibiotikum Streptomycin blieb im Giftschrank.

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FRAUENFELD. Die Thurgauer Obstproduzenten können aufatmen. Auch dieses Jahr konnten sich die Feuerbrand-Bakterien nicht genügend stark vermehren, dass sie weitere Apfel- oder Birnbäume infizieren konnten. Auch das Antibiotikum Streptomycin blieb im Giftschrank. «Am Freitag und am Samstag haben wir noch gebibbert», sagt Edwin Huber. Jetzt ist dem Präsidenten der Thurgauer Obstproduzenten aber die Erleichterung anzumerken. Die Pflanzenkrankheit Feuerbrand dürfte sie dieses Jahr verschonen – zum zweitenmal in Folge.

Streptomycin nicht freigegeben

Ende vergangener Woche hätten die Witterungsbedingungen fast gepasst, damit sich die vorhandenen Feuerbrand-Bakterien genügend stark vermehren können, um über die offenen Blüten neue Apfel- oder Birnbäume zu befallen.

Allerdings zeigte Ende Woche nur die Wetterstation in Opfershofen einen sogenannten Infektionstag an. Weil aber auch hier die Bedingungen nur knapp erfüllt waren, verzichtete der kantonale Pflanzenschutzdienst auf die Freigabe des Antibiotikums Streptomycin. «Vom Witterungsverlauf her war es nicht nötig, etwas zu machen», sagt Urs Müller, Leiter Obstbau am Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg. Dies auch, weil die folgenden Tage eine Abkühlung brachten.

Gefahr wohl vorbei

Bis Ende dieser Woche dürften die meisten Obstbäume verblüht sein. Dann sind sie nicht mehr anfällig für Neuinfektionen. «Jetzt ist ziemlich sicher, dass nichts mehr passiert», sagt Müller. Somit kommen diesen Frühling wohl weder das umstrittene Streptomycin noch das erstmals zugelassene Alternativpräparat LMA gegen den Feuerbrand zum Einsatz. LMA sollte Streptomycin ablösen, wenn es sich tatsächlich als so wirksam erweist, wie Erfahrungen aus Deutschland ergeben haben. Dass die Thurgauer Obstbauern bisher keine grossflächigen Erfahrungen mit dem Präparat sammeln konnten, weil auch der Feuerbrand ausbleibt, darüber sieht Obstbauernpräsident Huber gerne hinweg. (wid)