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Der Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid wird 2020 weniger verbrennen. Grund ist der Umbau der Anlage.
Der Präsident des Zweckverbands Abfallverwertung Bazenheid (ZAB), Kurt Baumann, konnte am Donnerstagnachmittag im Kirchberger «Toggenburgerhof» 38 Delegierte aus 30 der insgesamt 35 stimmberechtigten Gemeinden begrüssen. Er informierte, dass der ZAB hinsichtlich der auf drei Jahre angelegten Optimierung des Energieparks Bazenheid auf «gutem Wege» sei. Die Baubewilligung liege vor und bereits seien Arbeiten in der Höhe von 40 Millionen Franken vergeben worden, so dass man im nächsten Frühjahr mit den Arbeiten beginnen könne.
Aktuell gehe es darum, «sauber zu planen und die Umsetzung vorzubereiten», sagte Baumann, was im Detail nicht ganz einfach sei. Denn man müsse bereits heute vieles ganz genau definieren. So zum Beispiel, wo der mobile, 80 Meter hohe Kran zu stehen kommen wird, welcher 130 Tonnen auf einmal befördern kann und dannzumal «den Kessel ins Gebäude» lupfen soll. Die spektakuläre Aufrichtung des in der Schweiz einmaligen Krans wird genau in einem Jahr, im November 2020 erfolgen.
Im Zentrum der Energiepark-Optimierung stehen der Ersatz der Feuerung und des Kessels der 35-jährigen Ofenlinie 3, der Ersatz der Entstaubungsanlagen und der nasschemischen Reinigung mit einer Trockenreinigungsstufe. Da durch den Ersatz der Feuerung ab Mitte 2020 weniger Wertstoffe verbrannt werden, ist mit einem Rückgang der Verarbeitungsmenge von 150000 auf 135000 Tonnen an Abfällen zu rechnen. Nichtsdestotrotz sieht das Budget 2020 einen konsolidierten Gesamtertrag von rund 33 Millionen Franken, und nach Abschreibungen von drei Millionen Franken einen Ertragsüberschuss von 1,7 Millionen Franken vor.
Der Vorsitzende der ZAB-Geschäftsleitung, Claudio Bianculli, verwies auf die Vorteile der Energiepark-Optimierung: «Mit dem Umbau wird die Betriebseffizienz der Anlagen wesentlich verbessert. Wir gehen davon aus, dass wir mit den getroffenen Massnahmen den Eigenenergieverbrauch um 20 bis 30 Prozent senken können werden». Gleichzeitig seien mit dem Umbau auch ideale Voraussetzungen für den weiteren Ausbau der externen Energienutzung, beispielsweise für den Bau der Fernwärmnetze in Wil und im Dorf Kirchberg gegeben.
Eine Neuheit testet der ZAB demnächst in Gossau. Die Stadt hat sich bereiterklärt, im Rahmen eines Pilotprojektes das sogenannte «easyhome»-Angebot einzuführen. Dieses ist ein kostenpflichtiger Abholservice für Sperrgüter und entspreche einem grossen Bedürfnis älterer oder nicht mehr so mobiler Personen im ZAB-Einzugsgebiet, sagte Bianculli.
Das Pilotprojekt sieht vor, dass Interessenten für 165 Franken ein Jahresabo lösen können. Dafür erhält man monatlich einen «easybag», in dem die Abonnenten unsortiert alles entsorgen können, was sie nicht mehr brauchen wie Altglas aller Farben, PET-Getränkeflaschen, Alu, Dosen, Kleinmetall, Elektrokleingeräte oder Batterien. Der ZAB holt den Sack dann monatlich wieder bei den Abonnenten ab.
Zudem können die Abonnenten nicht nur ihre «easyhome»-Abfälle dem Abholdienst mitgeben, sondern zugleich auch alles andere zur Entsorgung bereitgestelltes Material wie zum Beispiel Papier, Karton, Altkleider, Elektrogeräte oder den KUH-Bag.