«Wir sind Glücksweltmeister»

Regierungsrätin Karin Keller-Sutter erklärte am Behördenempfang von Wil Tourismus, warum die Schweizerinnen und Schweizer sich glücklich fühlen.

Nadja Stricker Sanchez
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Wil. Andreas Hilber, Präsident von Wil Tourismus, blickte in seiner Ansprache auf das vergangene Jahr zurück: «Es war ein gewöhnliches, ein normales Jahr für Wil Tourismus.» Das überaus positive Ergebnis der Abstimmung Sportpark Bergholz habe aber auch bei Wil Tourismus für besondere Freude gesorgt. Mit dem Ja zum Generationenprojekt entwickle sich die Stadt Wil immer mehr hin zur Metropole. «Das war ein richtungsweisender Entscheid für die Zentrumsstadt», betonte Hilber.

Beinahe wäre es ein historischer Moment gewesen. Hätte Regierungsrätin Karin Keller-Sutter die Wahl zur Bundesrätin geschafft, dann hätte er beim Behördenempfang am Silvesterabend, ein Mitglied der Landesregierung ansagen können. «Aber vielleicht gebührt dieses Ehre irgendwann einmal einem Nachfolger von mir», schmunzelte Hilber.

Leerer Stuhl als Mahnmal

«Wir Schweizerinnen und Schweizer sind das glücklichste Volk der Welt», das habe eine Umfrage ergeben, erklärte Regierungsrätin Karin Keller-Sutter den Anwesenden des von Wil Tourismus organisierten Behördenapéro im Gerichtshaus. «Die Schweizer sind sozusagen Glücks-Weltmeister», unterstrich die Regierungsrätin noch. Das Glück der Menschen werde durch günstige wirtschaftliche und politische Bedingungen gesteigert. Und dafür seien Politiker zuständig. «Wussten wir es doch: Wir Politikerinnen und Politiker sind eigentlich Glücksbringer», lachte Karin Keller-Sutter.

Sie wies darauf hin, dass wir in einem funktionierenden Rechtsstaat leben würden. Das trage auch zu unserem Glück bei, denn ein intakter Rechtsstaat bedeute Freiheit. «Wenn mir ein Bild aus dem Jahr 2010 in Erinnerung bleiben wird, dann ist es jenes, das den freien Stuhl des chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo anlässlich der Verleihung des Friedensnobelpreises in Stockholm zeigt.» Dieser leere Stuhl sei für die Regierungsrätin ein Mahnmal für die freie Meinungsäusserung und für die Freiheit, die für uns ganz selbstverständlich sei und eben auch Glück bedeute.

Momente des Glücks

Sie wies darauf hin, dass Glück nicht einfach vom Staat zu haben sei. Glück müsse persönlich erarbeitet und erlebt werden. «Mir selbst ist auch das Bewusstsein um das Glück des Augenblicks wichtig. Ich denke etwa an ein nettes Wort oder eine freundliche Geste, an den Anblick der Natur, ein Gespräch unter Freunden oder in der Familie», schloss die Regierungsrätin und wünschte den Anwesenden viele Momente des Glückes für das Jahr 2011.