Wil/Toggenburg
Leuchtende Kinderaugen und Weihnachtslieder im Radio: Was Persönlichkeiten aus der Region an Weihnachten schätzen und was sie nicht ausstehen können

Die einen haben genaue Pläne, andere lassen die Festtage einfach auf sich zukommen. Persönlichkeiten aus der Region Wil und Toggenburg geben Auskunft, wie sie Weihnachten feiern und was sie wegen der Coronapandemie über die Festtage vermissen werden.

Felicitas Markoff
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Leuchtende Kinderaugen und die Zeit mit der Familie ist für einige Persönlichkeiten das schönste Geschenk an Weihnachten.

Leuchtende Kinderaugen und die Zeit mit der Familie ist für einige Persönlichkeiten das schönste Geschenk an Weihnachten.

Bild: Barbara Taeger/Getty

Diese Woche ist es wieder so weit und Weihnachten steht vor der Tür. Diese Zeitung hat Persönlichkeiten aus den Bereichen Politik, Sport, Kultur und Gastronomie und zu ihren Plänen, Wünschen und Herausforderungen befragt.

Christian Gressbach, Geschäftsführer Toggenburg Tourismus

«Weihnachten ist ein besinnliches Familienfest. Dabei geniesse ich die Zeit mit Gesprächen, aber auch das Nachdenken und die Dankbarkeit finden ihren Platz. Ich werde die Weihnachtstage im kleinen Kreis der Familie feiern. Verschiedene Ausflüge im winterlichen Toggenburg werde ich tagsüber machen. Wir haben kein traditionelles Weihnachtsgericht. Schon meine Eltern haben immer unterschiedliche Essen zubereitet, wobei es überhaupt nichts Grosses und Aufwendiges sein muss.

Christian Gressbach, Geschäftsführer Toggenburg Tourismus.

Christian Gressbach, Geschäftsführer Toggenburg Tourismus.

Bild: PD
Die Stimmung mit Lichtern und hoffentlich viel Schnee schätze ich an Weihnachten besonders. Dazu gehört ein Spaziergang durch das schön beleuchtete Städtli Lichtensteig mit seinem riesigen Christbaum.

Was ich an Weihnachten gar nicht ausstehen kann, ist der reine Fokus auf den Konsum. Denn an Weihnachten ist für mich die Genügsamkeit von grosser Bedeutung.

Die grösste Herausforderung an Weihnachten ist für mich, wenn das Toggenburg grün anstatt weiss ist. Wenn kein Schnee liegt, müssten alternative Aktivitäten bereitgestellt und kommuniziert werden. Ich bin aber zuversichtlich und sogar sicher, dass dieses Jahr mit den aktuellen Gegebenheiten und Aussichten die Gäste dem Skifahren, Langlaufen und Winterwandern frönen können.»

Bruno Metzger, Inhaber Restaurant Eintracht, Kirchberg

«Über die Weihnachtstage bleibe ich zu Hause und werde die Zeit mehrheitlich mit unseren Gästen in der ‹Eintracht› verbringen. Weiter sind die Jahresabschlüsse vorzubereiten. Was ich während der Festtage wegen der Coronamassnahmen vermissen werde, sind unsere schönen Partys, Konzerte und ausgelassenen Anlässe in der ‹Eintracht›. Wir haben zwar bis am 31. Dezember durchgehend geöffnet, Partys oder Konzerte finden in diesem Jahr aber keine mehr statt.

Bruno Metzger, Inhaber Restaurant Eintracht in Kirchberg.

Bruno Metzger, Inhaber Restaurant Eintracht in Kirchberg.

Bild: PD
Weihnachten bedeutet für mich ein Moment der Stille und der Freude über das Geschenk, in dieser Gesellschaft leben zu dürfen.

Ich schätze das Zusammentreffen mit meiner Familie sowie die Zufriedenheit und Gelassenheit unserer Restaurantgäste. Mit meiner Familie esse ich an Weihnachten Raclette. Unstimmigkeiten und Stress kann ich an Weihnachten überhaupt nicht ausstehen. Ich wünsche mir, dass wir aufgrund der jetzigen Coronasituation wieder lernen, aufeinander zuzugehen, Respekt voreinander haben und die Situation ein wenig entspannter angehen.»

Florence Leonetti, Gesamtleiterin Tonhalle, Wil

«Ich schätze an Weihnachten vor allem die Gelegenheit, mit meiner Familie zusammen zu sein. Die Dauerberieselung mit Weihnachtssongs im Radio und in den Läden kann ich hingegen nicht ausstehen. Was es bei uns an Weihnachten zu essen gibt? Jeder in der Familie übernimmt einen Gang. Ich kenne noch nicht das ganze Menu und bin gespannt!

Florence Leonetti, Gesamtleiterin Tonhalle Wil.

Florence Leonetti, Gesamtleiterin Tonhalle Wil.

Bild: PD
Obwohl alle geimpft und zum Teil geboostert sind, müssen alle für das Familientreffen einen Coronatest machen. Ein wirklich sorgloses Zusammensein wird das nicht.

Eine Herausforderung an Weihnachten ist für mich die Frage, ob ich genug Zeit habe, um ‹Sissi›, ‹Love Actually› und ‹Drei Haselnüsse für Aschenbrödel› zu schauen. Und wieso sind alle Zimtsterne aufgegessen?»

Hans Mäder, Wiler Stadtpräsident

Hans Mäder, Stadtpräsident Wil.

Hans Mäder, Stadtpräsident Wil.

Bild: Andrea Stalder

«Die grösste Herausforderung an Weihnachten ist für mich das Gefühl, alles vor Jahresende erledigen zu müssen, so als gäbe es kein nächstes Jahr. Weihnachten bedeutet für mich:

Altes abzuschliessen und neue Türen aufzustossen. Eine spannende und gleichzeitig besinnliche Zeit.

Ich feiere Weihnachten im kleinen Familienkreis. Und vor den Festtagen fahren meine Frau und ich noch zwei Tage in Wellness-Urlaub in der Schweiz. Wenn es um die Coronamassnahmen an Weihnachten geht, vermisse ich nichts, da ich ohnehin nicht der grosse Partygänger bin. Besonders schätze ich, dass man sich während der Festtage an seine Freunde erinnert und dass die Familie zusammenkommt. Obwohl ich natürlich gerne ein kleines Geschenk bekomme, kann ich das Klimbim drum herum nicht ausstehen.»

Marion Harzenmoser, Uzwiler Schulratspräsidentin

«Was Weihnachten für mich bedeutet, beantwortet das Zitat von Edna Ferber: ‹Weihnachten ist keine Jahreszeit. Es ist ein Gefühl.› Diese besinnlichen Tage verbringe ich im engsten Kreise der Familie. An Heiligabend essen wir, wie so manch eine Familie in der Schweiz, Fondue chinoise. Die anderen Weihnachtsfeiertage wird nach Lust und Laune gekocht. Was ich an Weihnachten besonders schätze, sind das bewusste Zusammensein der Familie, die Geschichten, das Sich-Geborgen-Fühlen und die leuchtenden Kinderaugen.

Marion Harzenmoser, Schulratspräsidentin Uzwil.

Marion Harzenmoser, Schulratspräsidentin Uzwil.

Bild: Tobias Garcia
Es gibt nichts, was ich an Weihnachten nicht mag. Für mich ist es eine der schönsten Zeiten des Jahres.

Eine ganz besondere Herausforderung ist, dass es einem aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr gelingt, alle liebsten Menschen um sich herum zu haben. Und was ich mir zu Weihnachten wünsche? Ein bisschen Schnee wäre schön.»

Maurice Weber, FC-Wil-Präsident

«Ich plane, an Weihnachten die Seele baumeln zu lassen und die Zeit mit der Familie zu geniessen. Die Geselligkeit der Familie darf für mich nicht fehlen. Auch bei mir gibt es an Weihnachten Fondue chinoise. Weihnachten bedeutet für mich die Zeit der glücklichen Kinderaugen, der Besinnlichkeit, der Liebe und Kraft aus der Familie. Die Ruhe und der Stopp der Alltagshektik schätze ich besonders. Auf lange Reisen und grossen Zeitstress kann ich an den Festtagen gut verzichten. Die grösste Herausforderung an Weihnachten ist für mich:

Maurice Weber, Präsident FC Wil.

Maurice Weber, Präsident FC Wil.

Bild: PD
Wie kann ich allen nahestehenden Personen gleichermassen sagen, dass ich sie gern habe?

Was ich aufgrund der Coronamassnahmen vermisse, sind die ungezwungenen Treffen in grösseren Gruppen. Zu Weihnachten wünsche ich mir ein Ende der Pandemie.»

Michael Sarbach, Programmverantwortlicher Gare de Lion, Wil

«Neben einer schönen, besinnlichen Auszeit von der Alltagshektik wünsche ich mir zu Weihnachten viel gutes Essen. Was es zu essen gibt, weiss ich nicht und lasse mich darum gerne überraschen. Ich verbringe die Festtage zu Hause und feiere verteilt über die Weihnachtstage mit beiden Teilen der Familie. Weihnachten bedeutet für mich vor allem Familienzeit und die Rückbesinnung auf unsere Traditionen und Werte.

Michael Sarbach, Programmverantwortlicher Gare de Lion, Wil.

Michael Sarbach, Programmverantwortlicher Gare de Lion, Wil.

Bild: PD
Besonders schätze ich natürlich die Freude in den Augen meiner Töchter beim Auspacken der Geschenke.

Die Koordination der Vorbereitungen und Durchführung der Weihnachtsfeier im Gare de Lion parallel zum Weihnachtsfest der Familie ist für mich jeweils die grösste Herausforderung. Dieses Jahr haben wir uns aber aufgrund diverser Unsicherheiten im Zusammenhang mit den neuen und sehr einschränkenden behördlichen Massnahmen schweren Herzens dazu entschieden, die geplanten Veranstaltungen im Gare de Lion bis Ende Jahr abzusagen und den Betrieb zu schliessen.»

Roland «Tschiibii» Grossenbacher, Vereinspräsident Rock- & Pop-Museum, Niederbüren

«Da ich Weihnachten entspannt angehe und mir keinen Stress mache, sind Herausforderungen an Weihnachten kein Thema für mich. Ich feiere im kleinen familiären Rahmen und geniesse die freien Tage.

Roland «Tschiibii» Grossenbacher, Vereinspräsident Rock- & Pop-Museum in Niederbüren.

Roland «Tschiibii» Grossenbacher, Vereinspräsident Rock- & Pop-Museum in Niederbüren.

Bild: PD
Weihnachten ist für mich das Fest der Liebe und der Besinnung auf das Wesentliche, nämlich die Geburt von Jesus.

Das Zusammensein mit den Liebsten im festlichen Rahmen schätze ich besonders und zu essen gibt es bei uns Fondue chinoise. Zu Weihnachten wünsche ich mir, dass unsere Gesellschaft wieder lernt, verständnisvoll miteinander umzugehen und dass allen bewusst ist, dass wir nur eine Mutter Erde haben und ihr Sorge tragen müssen, damit unsere Nachkommen eine lebenswerte Welt vorfinden.»

Volker Ranisch, Präsident Chössi-Theater in Lichtensteig

«Meine Pläne für Weihnachten? Um es mit dem Dichter Theodor Fontane zu sagen, der auf eine ähnliche Frage kurz und knapp geantwortet hat: mit Schlafen. Vielleicht mit ‹Effi Briest› im Arm, füge ich gern noch ergänzend hinzu. Was ich an Weihnachten wegen der Coronamassnahmen vermissen werde, sind das Pläneschmieden fürs kommende und die vergnügliche Rückschau auf das vergangene Jahr. Weihnachten bedeutet für mich ein Anfang und ein Ende und ist deshalb magisch.

Menuplanungen, die befolgt werden müssen, kann ich nicht ausstehen. Bis am Mittag angezogen zu sein, stellt für mich an Weihnachten die grösste Herausforderung dar.

Volker Ranisch, Präsident Chössi-Theater in Lichtensteig.

Volker Ranisch, Präsident Chössi-Theater in Lichtensteig.

Bild: Benjamin Manser
Zu Weihnachten wünsche ich mir: ein bisschen Frieden, ein bisschen Träumen. Und dass die Menschen nicht so oft weinen.

Im Chössi-Theater gibt es ein Weihnachtsspecial mit dem Namen ‹Schtärnefunklä›. Das sind vier spannende Geschichtenabende für grosse und kleine Zuhörerinnen und Zuhörer, die während der ganzen Adventszeit hindurch stattfinden.»