Derzeit werden neben dem Gemeindehaus von Rickenbach und Wilen Container für Asylsuchende hergerichtet. Damit sich dies rechnet, braucht es eine Mindestbelegung.
Auch wenn die Asylsuchenden nicht gänzlich ohne Tageslicht auskommen mussten, sorgte die Unterbringung in der Zivilschutzanlage beim Gemeindehaus Rickenbach/Wilen wiederholt für Kritik. Ab dem 2. Oktober bessert sich die Situation. Ab dann sind die Flüchtlinge in zehn Containern direkt neben der Anlage überirdisch untergebracht. Sieben Container werden mit je zwei Betten ausgestattet, zwei Container sind Aufenthaltsräume, ein weiterer wird zum Duschraum.
Seit rund einem Monat laufen die Aufbauarbeiten. Für 30000 Franken hat die Gemeinde Wilen die Container dem Alterszentrum Tannzapfenland in Münchwilen abgekauft. Zu stehen kommen sie auf einem Holzgerüst, weshalb die Anlage fast wie ein Pfahlbauerdorf aussieht. «Das wird gemacht, damit alle Container an die Wasserleitung und die Elektrik angeschlossen werden können», sagt Wilens Gemeindepräsident Kurt Enderli. Auch punkto Isolation bringe dies Vorteile mit sich. Bereits in Münchwilen standen die Container nicht am Boden. Unter ihnen befanden sich Parkplätze.
14 Asylsuchende finden in den zehn Containern Platz. Derzeit sind aber nur sechs Männer den Gemeinden Wilen und Rickenbach zugeteilt. Ändert sich dies nicht, ergibt sich für Wilen ein Defizit. Denn die Finanzierung funktioniert so: Für Kauf und Aufbau werden 2500000 Franken benötigt. Wilen tätigt eine Vorfinanzierung und schreibt die Ausgaben binnen acht Jahren ab. Dies dank den Beiträgen, welche die Gemeinde für die Unterbringung der Asylsuchenden erhält. «Wenn wir im Durchschnitt zehn Personen haben, dann sind die Ausgaben gedeckt. Sonst nicht. Das ist ein Risiko», sagt Enderli.
Die Abschreibung in acht Jahren ist kein Zufall. Dann wird die Situation neu beurteilt. Ist einer der beiden Gemeinderäte aus Rickenbach und Wilen nicht mehr einverstanden, werden die Container abgebrochen.
Simon Dudle