Vorbei mit gratis Parkieren

UZWIL. Ab August werden auch in Niederuzwil für Parkplätze Gebühren erhoben. Auslöser für die Ausdehnung sind Dauerparkierer, die grosse Flächen wie den Töbeli- und den Marktplatz ständig belegen.

Urs Bänziger
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Auch der Töbeliparkplatz ist ab August gebührenpflichtig. Zurzeit werden Sanierungsarbeiten ausgeführt. (Bild: vs)

Auch der Töbeliparkplatz ist ab August gebührenpflichtig. Zurzeit werden Sanierungsarbeiten ausgeführt. (Bild: vs)

Uzwil sei auf dem Weg von einer Landgemeinde zur Stadt, sagt Gemeindepräsident Lucas Keel. Diese Entwicklung wirkt sich auch auf den Verkehr aus. Aktuell auf den ruhenden Verkehr. Anfang August dehnt die Gemeinde die Parkplatzbewirtschaftung von Uzwil auf Niederuzwil aus.

Betroffen von dieser Massnahme sind der Töbeli- und der Marktplatz sowie Parkplätze an Strassen; so die Flawiler- und die Kirchstrasse. Die Gebühren bewegen sich im bisherigen Rahmen in Uzwil. Gebührenpflichtig sind die Parkplätze von Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 17 Uhr. Eine Ausnahme bildet die Flawilerstrasse, wo wegen des Schwimmbads an allen Wochentagen die Gebührenpflicht gilt.

Freie Plätze sind Mangelware

Im Vergleich zu den anderen grösseren Gemeinden in der Region seien die in Uzwil erhobenen Parkplatzgebühren moderat, betont Keel. Ein parkiertes Fahrzeug kostet in der Stunde 50 Rappen. Dauerparkierer haben die Möglichkeit, Tages-, Monats- oder Jahreskarten zu lösen.

Wegen den Dauerparkierern werden nun auch in Niederuzwil Gebühren erhoben. Vor allem der Töbeli- und der Marktplatz seien ständig belegt, sagt der Gemeindepräsident. «Uzwil hat täglich über 3500 Zupendler. Das sind Personen, die auswärts wohnen und in unserer Gemeinde arbeiten. So viele Arbeitsplätze sind zwar schön, sie wirken sich aber auf den Verkehr aus. Freie Parkplätze sind Mangelware.»

Ordnung schaffen

Durch die Parkplatzbewirtschaftung generiert die Gemeinde Einnahmen von rund 200 000 Franken. Ein rechter Teil dieses Geldes fliesse wieder in den Unterhalt der Parkplätze, sagt Keel. «Die Gemeinde betreibt die Parkplatzbewirtschaftung nicht des Geldes wegen, sondern um Ordnung, Struktur und Gleichberechtigung zu schaffen.» Uzwil begann 1995 mit der Parkplatzbewirtschaftung. Auslöser damals war das Park-und-Ride-System, welches die SBB am Bahnhof einführten. Seither hat die Gemeinde die Parkplatzbewirtschaftung Schritt für Schritt erweitert. Von Parkgebühren verschont sind die Quartierstrassen. «Der Gemeinderat möchte nicht, dass Hausbesitzer ihre Vorgärten opfern, um Autoabstellplätze zu erstellen», sagt Keel. Er räumt ein, dass die Ausdehnung der Parkplatzbewirtschaftung dazu führen könnte, dass Autofahrer in die Quartiere ausweichen, um weiter gratis parkieren zu können. «Der Gemeinderat hofft jedoch, mit der Bewirtschaftung den Suchverkehr einzudämmen. Gibt es trotzdem Probleme, werden wir sie lösen.»