Von der Ruine zum Schmuckstück: Haus an der Kirchgasse 11 in Wil gewinnt Prix Casa

Zwei Jahre dauerte die Renovation des Hauses an der Marktgasse 11. Und sie scheint sich gelohnt zu haben. Am Donnerstag wurden die Eigentümer Katharina Breitenmoser und Marko Sauer mit dem Prix Casa ausgezeichnet.

Gianni Amstutz
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Das graue Haus an der Marktgasse 11 mit dem Schmuckladen im Erdgeschoss fügt sich gut in das Gesamtbild der Altstadt. (Bild: Gianni Amstutz)

Das graue Haus an der Marktgasse 11 mit dem Schmuckladen im Erdgeschoss fügt sich gut in das Gesamtbild der Altstadt. (Bild: Gianni Amstutz)

«Nachdem wir das Haus gekauft hatten, dachte ich mir, dass dies der grösste Fehler meines Lebens war.» Die Aussage von Katharina Breitenmoser würde man nicht auf Anhieb mit dem Prix Casa in Verbindung bringen, wird die Auszeichnung doch für die gelungenste Renovation verliehen. Dass die Wahl der Jury für den 13. Prix Casa von Wil Tourismus schliesslich doch einstimmig auf das Haus an der Kirchgasse 11 fiel, liegt daran, dass Katharina Breitenmoser und ihr Mann Marko Sauer während zwei Jahren viel investiert haben, um aus dem einst verfallenen Haus ein Schmuckstück zu machen.

Neues mit Altem kombiniert

«Marko Sauer und Katharina Breitenmoser haben es geschafft, das Haus zu renovieren und dabei dessen Geschichte zum Vorschein zu bringen», sagte Renato Tamburlini, Leiter Hochbau und Jurymitglied, in seiner Laudatio. Es sei den Beiden auf ausserordentliche Weise gelungen, Altes mit Neuem zu verbinden. Bei Liegenschaften in der Altstadt sei dies besonders wichtig. Es sei ein Abwägen zwischen dem Hinzufügen neuer Elemente sowie nötigen Veränderungen und dem Bestreben, das Gesamtbild der Altstadt zu erhalten.

Marko Sauer und Katharina Breitenmoser mit der traditionellen Plakette und der Siegerurkunde, die ihnen von Wil Tourismus verliehen wurde.

Marko Sauer und Katharina Breitenmoser mit der traditionellen Plakette und der Siegerurkunde, die ihnen von Wil Tourismus verliehen wurde.

Dass das Ehepaar bei der Renovation darauf besonderen Wert gelegt hat, wird deutlich, wenn sie über die Geschichte des Hauses sprechen. «Man kann sich die Vergangenheit des Hauses richtiggehend vorstellen», schwärmte Katharina Breitenmoser. Der Umstand, dass die vorherigen Besitzer nicht bereit waren, in das Haus zu investieren, erwies sich letztlich als Glücksfall. Vieles sei lediglich mit Spanplatten verbaut gewesen, die leicht hätten entfernt werden können, sagte Katharina Breitenmoser. Darunter sei die alte Bausubstanz zum Vorschein gekommen, die noch sehr gut erhalten gewesen sei.

Mit dem Ergebnis der Renovation ist nicht nur das Ehepaar glücklich. Auch Wil-Tourismus-Präsident Walter Dönni sprach von «einem Objekt, wie man es nicht jedes Jahr findet». Renato Tamburlini hob besonders die Zusammenarbeit zwischen der Stadt und Bauherrschaft hervor. Zwar sei man sich nicht immer von Beginn weg einig gewesen, etwa bei der Fassadenfarbe, letztlich habe man jedoch immer eine Lösung gefunden.