Oberstufenschülerinnen und -schüler setzen 180 Bäume in der Thurau bei Henau. Im Projekt «There-for-Trees» sollen sie lernen, wie man den Klimawandel bekämpfen kann.
«Es ist mega streng», sagt eine Schülerin, die gerade eine Hacke ins feuchte Erdreich schlägt. Für 23 Schülerinnen und Schüler ist an diesem Tag körperliche Arbeit im Wald statt Theorie im Klassenzimmer angesagt. Das heisst, Bäume zu pflanzen: Mit Hacke, Pickel oder Schaufel ein Loch graben, organisches Material obendrauf verteilen und den Standort mit einem Pfosten markieren. Treffpunkt ist der Auenwald bei der Felsegg nahe Henau. Mit dem Velo sind Schülerinnen und Schüler hierher geradelt.
Bruno Cozzio hat ihnen erklärt, was sie am heutigen Tag erwartet. Wo vorher dunkler Wald war, ist eine Lichtung entstanden. Der Revierförster erklärt:
«Der Borkenkäfer hat den Bäumen zugesetzt, deshalb mussten Fichten gefällt werden.»
Nun wird aufgeforstet. Verschiedene Baumarten werden gepflanzt: Eiche, Vogelbeerbaum, Schwarzerle, Wildkirschbaum, Buche und Bergahorn.
Das Areal nahe der Autobahn gehört verschiedenen Waldbesitzern. Die Bühler AG unterstützt das Projekt und übernimmt die Materialkosten. Hinzu kommen verschiedene Spenden. Fachlich werden die Jugendlichen, die motiviert Hand anlegen, vom Forstrevier Uzwil unterstützt.
Lehrer Markus Eugster hat sich mit einer Schulklasse für das Projekt «There-for-Trees» angemeldet. Der Lehrer sagt:
«Die Aktion geht weit über das hinaus, was ich im Schulzimmer in einer Lektion erreichen kann.»
Ein Erlebnis sei damit verbunden. «Vielleicht ist es auch streng und herausfordernd, doch man hat ein Ergebnis, das für sich alleine schon positiv ist.» In mehreren Einheiten wird das Thema auch im Unterricht behandelt.
«Die Initiative ‹There-for-Trees› motiviert Schulklassen, dem Klimawandel die Stirn zu bieten und sich aktiv an der Aufforstung in der eigenen Region zu beteiligen», sagt Projektleiter Janosch Bremauer. Studien hätten aufgezeigt, dass das Pflanzen der richtigen Bäume am passenden Ort beachtliche Mengen der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen aufnehmen könnten. Das Thema sei auch im Schulunterricht aufgegriffen worden. Stichworte dazu sind Klimaerwärmung, Treibhausgase und Biodiversität.
Die Bühler AG hat die Aktion unterstützt. «Ich bin froh, dass diese Initiative aufgenommen worden ist», sagt Stefan Scheiber, CEO des Uzwiler Technologiekonzerns. Er ist ebenfalls durch den morastigen Boden gestapft und konnte sich so ein Bild über die Aufforstung verschaffen. Er wandte sich an die Schülerinnen und Schüler und bedankte sich für deren Einsatz:
«Die 180 Bäume, welche heute gepflanzt worden sind, sollten auch in 100 Jahren noch hier stehen.»
Es sei sinnvoll, sich für die Natur zu engagieren und die ökologischen Zusammenhänge zu verstehen. Auch Pascal Jenny, Direktor von Arosa-Tourismus und Mitgründer von «There-for-Trees», freute sich über das Zustandekommen dieses Projekts, das in verschiedenen Landesteilen der Schweiz umgesetzt wird.
Anschliessend genossen die Schülerinnen und Schüler ihr verdientes Mittagessen an der Feuerstelle nahe der Thur. In der nächsten Woche werden sie sich über die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei der Firma Bühler informieren. Dabei kommt auch die Berufswahl zur Sprache.