Trotz Höhen auf dem Boden

WILEN. Der Fanclub von Radprofi Stefan Küng organisierte einen Jahresrückblick mit dem Wilener Sportstar. Das Interesse war gross, der Rückblick umfassend, weil Küng viele Hochs und Tiefs erlebte.

Christoph Heer
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Stefan Küng ist das sportliche Aushängeschild der Gemeinde Wilen. Weltmeister, Europameister und Schweizer Radsportler des Jahres sind nur einige wenige Titel, die der Radprofi in seiner jungen Karriere bereits ergattert hat. (Bild: Christoph Heer)

Stefan Küng ist das sportliche Aushängeschild der Gemeinde Wilen. Weltmeister, Europameister und Schweizer Radsportler des Jahres sind nur einige wenige Titel, die der Radprofi in seiner jungen Karriere bereits ergattert hat. (Bild: Christoph Heer)

Es würde den Rahmen dieser Berichterstattung sprengen, zählte man an dieser Stelle alle Erfolge des jungen Profi-Radrennfahrers Stefan Küng auf. Eine Auszeichnung muss jedoch betont werden, und das ist die diesjährige Wahl zum Schweizer Radsportler des Jahres. In diesen nationalen Olymp seines Sportgenres wurde der 22-Jährige durch eine Fachjury gewählt, und so liess er in dieser Wahl namhafte Konkurrenten wie Fabian Cancellara oder Nino Schurter hinter sich.

Unvergessene Saison

Am Sonntagnachmittag informierte er am mittlerweile traditionellen Jahresrückblick ausführlich über sein sportliches Jahr, welches mit vielen Höhepunkten gespickt war. «Meine erste Saison als Profi wird unvergessen bleiben; zu viel habe ich erlebt. Ausgestattet mit einem Dreijahresvertrag beim amerikanisch-schweizerischen Team BMC Racing – notabene eines der besten Teams weltweit – startete ich hoffnungsvoll in das Radjahr. Mit Trainingslager, Medizinchecks, Materialanpassungen und vielem mehr stand einer erfolgreichen Lancierung meiner Profikarriere nichts mehr im Weg.»

Stolz auf die Wilener Wurzeln

Während gut eineinhalb Stunden erläuterte Küng den 150 Fans, Besuchern, Bekannten und Verwandten im Kirchen- und Gemeindezentrum seine Erfahrungen im Profisport; auch die Negativen, wie Stürze und Krankheiten. Dass so viele Personen gekommen sind, zeigt ihm, dass er nach wie vor geschätzt wird in seiner Gemeinde. Unter anderem sass auch Gemeindepräsident Kurt Enderli im Saal und horchte den Ausführungen von Stefan Küng. Dass der junge Sportler nur so von Ehrgeiz getrieben wird und seine gefeierten Erfolge nicht lange auf sich warten liessen, lässt den Wilener nicht abheben. Ganz im Gegenteil, an der ganzen vordersten Tischreihe war man sich einig; «ein toller Typ, ein fairer Sportsmann und absolut auf dem Boden geblieben», waren Statements, die man vernehmen konnte. Stefan Küng selbst ist stolz auf seine Wurzeln im Hinterthurgau. «Ich weiss, woher ich komme und bei wem ich mich zu bedanken habe. Bis heute komme ich immer gerne zurück, also nach Hause, um mit meinem Fahrrad auch im schönen Ägelseegebiet unterwegs zu sein.»

Treuer Fanclub

Stolz mache es ihn auch, dass er die Unterstützung der ganzen Gemeinde spüre, sagte Küng. «Das spornt an zu weiteren erfolgreichen Taten im Profi-Radsport.» An vielen Rennen kann Stefan Küng auf die lautstarke Unterstützung seines Fanclubs zählen. Bruno Selebam gehört zu ihnen und sagt, dass der Club nach jedem weiteren Erfolg von Küng weiter anwachse. «Zulauf hatten wir so zum Beispiel nach dem Europameistertitel in der Bahn Einzelverfolgung vom Oktober in Grenchen. So zählt unser Club mittlerweile gut 40 Mitglieder, wobei die Mitglieder aus der ganzen Schweiz sind«, sagte Selebam. Und Fanclub-Mitglied Hans Baumann aus Wilen fügt an, dass die Karriere von Küng noch jung ist und viel Potenzial enthalte. «Das Zeug zu einem ganz Grossen hat er allemal. Mental und physisch ist er stark, es wird spannend zu sehen sein, wohin ihn die Profikarriere verschlägt.»