Sportlehre
Trotz Förderung durch die Uzwiler Bühler AG: Profisportler werden nur wenige

Die Firma Bühler stattet sportbegeisterte und sporttalentierte Lernende seit zehn Jahren mit einem Zusatzvertrag aus, verlangt von sportlichen Nachwuchstalenten aber auch berufliche Spitzenleistungen.

Josef Bischof
Drucken
Erfolgreich im Spitzensport und in der Berufsausbildung: «Aushängeschilder» für die Firma Bühler.

Erfolgreich im Spitzensport und in der Berufsausbildung: «Aushängeschilder» für die Firma Bühler.

Bild: PD

Christian Witzig ist Mittelfeldspieler beim FC St.Gallen. Er hat sein Ziel, Profifussballer zu werden, erreicht. «Er könnte jederzeit in die Firma Bühler zurückkehren», sagt David Hollenstein, Berufsbildner und Verantwortlicher für die Sportlehre beim Uzwiler Technologiekonzern. Christian Witzig hat eine Sportlehre absolviert und sie im Jahr 2020 als erfolgreicher Konstrukteur abgeschlossen.

David Hollenstein, Berufsbildner und Verantwortlicher für die Sportlehre bei der Bühler AG.

David Hollenstein, Berufsbildner und Verantwortlicher für die Sportlehre bei der Bühler AG.

Bild: Josef Bischof

Bühler stattet sportbegeisterte und sporttalentierte Lernende seit zehn Jahren mit einem Zusatzvertrag aus. 36 junge Frauen und Männer sind mittlerweile so gefördert worden. Bühler bietet neun Lehrberufe an. Eine Sportlehre ist in allen Berufen möglich, und es gibt auch keine Einschränkungen bezüglich der Sportarten. Derzeit betreut David Hollenstein 18 Sportlerinnen und Sportler aus fünf Berufen. Sie vertreten die neun Sportarten Unihockey, Kunstturnen, Mountainbike/Radquer, Fussball, Judo, Eishockey, Wasserball, Schwimmen und Handball.

Panathleten zu Gast

Die Ausführungen von Andreas Bischof, Leiter Berufsbildung, und David Hollenstein stiessen am Montagabend im Forschungs- und Entwicklungszentrum Cubic des Unternehmens auf grosses Interesse. Mitglieder der Panathlon-Clubs der Regionen Wil, St.Gallen und Thurgau liessen sich über die Aktivitäten der Firma Bühler hinsichtlich der Sportförderung im Ausbildungsbereich ins Bild setzen.

Andreas Bischof, Leiter Berufsbildung bei der Bühler AG.

Andreas Bischof, Leiter Berufsbildung bei der Bühler AG.

Bild: Josef Bischof

Diese international tätigen Service-Clubs sind nach eigenem Bekunden bestrebt, die Werte des Sports als Mittel zur Entfaltung und Bildung des Menschen und als Träger der Solidarität zu verbreiten, zu festigen und zu schützen.

Überdurchschnittliche Anforderungen

Spitzenleistungen verlangt Bühler von allen Lernenden, und das sind momentan rund 600 junge Menschen weltweit, davon etwa die Hälfte in der Schweiz. Andreas Bischof wies auf das Ziel der Firma hin, zwei Drittel der Absolventen als kompetente Mitarbeitende und Führungsnachwuchskräfte im Betrieb zu behalten.

«Achtung, fertig, los» im Spitzensport und im Beruf.

«Achtung, fertig, los» im Spitzensport und im Beruf.

Bild: PD

Für die Sportlehre wird eine Swiss Olympic Talent Card oder die Zugehörigkeit zu einer regionalen Spitzenklasse vorausgesetzt. «Damit weisen sich die Anwärter auch über Disziplin, Fleiss, Leistungsbereitschaft und Durchsetzungsvermögen aus», stellte David Hollenstein fest, «und diese Werte spielen auch in der Berufsausbildung eine entscheidende Rolle.» Die Firma erwartet einen Trainingsumfang von mindestens zehn Stunden pro Woche, ein professionell geführtes Training und regelmässiges Überprüfen der sportlichen Leistungen. Unabdingbar sind auch gute schulische und betriebliche Leistungen.

Sorgfältige Betreuung und Begleitung

Den Absolventinnen und Absolventen der Sportlehre gewährt die Firma eine umfangreiche Betreuung. Ausserdem dürfen sie maximal 20 Prozent der Arbeitszeit für geführte Trainings und Wettkämpfe beanspruchen. Vom Sportunterricht in der Berufsschule sind sie befreit. Für Trainingslager stehen ihnen bis zu 40 Stunden pro Semester zur Verfügung. Von den im Sommer neu eintretenden Lernenden beginnen sechs eine Sportlehre. Sie stammen aus vier Berufen und vertreten fünf Sportarten.