Spannende Nächte im «Park»

Die Macher des Nachtcafés haben fürs Jahr 2011 wieder zahlreiche kulturelle Perlen aus dem Ärmel geschüttelt. Den Anfang macht der «Männerforscher» Walter Hollstein.

Mario Fuchs
Drucken

Flawil. «Wir haben einfach den Mut, sie zu fragen», antwortet Co-Organisator Christof Hotz auf die Frage, warum es ihnen Jahr für Jahr gelinge, grosse Namen nach Flawil zu bringen. «Zudem sind wir kein Verein und können tun und lassen, was wir wollen. Wir sind niemandem verpflichtet», glaubt Kollegin Helga S. Giger das Erfolgsrezept der Nachtcafé-Veranstaltungsreihe zu kennen. Werner Angst merkt an, dass sich die Besucherzahlen insbesondere nach dem Umzug vom Café Giger im Industriegebiet Feld ins zentral gelegene Restaurant Park spürbar positiv entwickelt hätten.

Auch für das Jahr 2011 hat das OK nun wieder interessante Ideen zusammengetragen und die besten Vorschläge in die Tat umgesetzt. Einmal mehr werden sich illustre Persönlichkeiten aus der Literatur-, Politik- und Musikszene auf das Abenteuer Nachtcafé einlassen und die Flawiler im Kulturkeller mit vielversprechenden Auftritten beehren.

Männerabend – aber nicht nur

Den Anfang macht am Mittwoch, 19. Januar, der bekannte Soziologe und «Männerforscher» Walter Hollstein. Mit seinem Programm «Was vom Manne übrig bleibt – Krise und Zukunft des <starken> Geschlechts» wird der umstrittene Anti-Feminist einen interessanten Gegenpol zum letztjährigen Nachtcafé-Auftritt von Maya Onken bilden. Er wird die Zuhörer in das brandaktuelle Thema einführen und es «in seinem Mann-und-Frau-Sein neu herausfordern». Denn: Inzwischen sei das Bild der starken Männlichkeit erschüttert, sagt Susanne Brefin.

Am 2. März ist mit Regula Stämpfli die wohl bekannteste Schweizer Politologin zu Gast im Restaurant Park.

Zynisches «Kanonenrohr»

Die in Brüssel lebende Hochschuldozentin verschafft mit Hilfe ihres neusten, provokativen Buches «Aussen Prada, innen leer?» überraschende Einsichten und durchleuchtet mit viel Witz und analytischem Verstand die gesellschaftliche und politische Landschaft schonungslos ehrlich. «Sie redet wie ein Kanonenrohr, und das erst noch herrlich zynisch», warnt Helga S. Giger sichtlich begeistert vor.

Krimi-Menu und «Lindy Hop»

Unter dem Titel «Über Liebe und andere Leidenschaften» wird Anfang Sommer am 15. Juni zu einer musikalischen und literarischen Serenade geladen. Dominik Meier, Pianist und Musiklehrer in Flawil, umrahmt dabei die Lieblingstexte des Nachtcafé-Teams klangvoll.

Am 14. September wird es kriminell: Medien- und Ausbildungsspezialist Roland P. Poschung wird spannende und originelle Kriminalgeschichten aus eigener Feder vortragen – gespickt mit Finten und Pointen. Dazu serviert das Restaurant Park ein würdiges Krimi-Menu.

Wenn es letztlich draussen wieder kalt und dunkel wird, heitern Susanne Brefin und Urs Stöckli die Flawiler in einem eineinhalbstündigen Tanzkurs mit dem fast vergessenen Stil aus den Vierzigerjahren, dem «Lindy Hop», auf. Ob jung oder alt – alles ist zu einem heissen Tanzabend geladen.

Die Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr im Restaurant Park. Es wird eine Abendkasse geführt. Voranmeldung für das kriminelle Abendessen unter 071 393 40 92.