Sirnacher Tiere für Regierung

Die Sirnacherin Joëlle Allet gewinnt einen Wettbewerb des Baudepartements. Fünf lebensgrosse Tiere aus Bronze kommen nun vor das Regierungsgebäude.

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SIRNACH. Das Departement für Bau und Umwelt des Kantons Thurgau veranstaltete im Zusammenhang mit der Sanierung und Neustrukturierung des Regierungsgebäudes in Frauenfeld einen «Kunst und Bau»-Wettbewerb. Gesucht waren Vorschläge für die künstlerische Gestaltung des Aussenraumes vor dem Haupteingang. Es galt, die würdige Gesamterscheinung des historisch wertvollen Gebäudes durch eine künstlerische Intervention zu unterstreichen.

150 000 Franken Budget

Seine Funktion als Sitz der Regierung und Verwaltung war Ausgangspunkt für eine frei wählbare Auseinandersetzung mit Fragen zum Verhältnis von Regierung und Volk, Repräsentation und Identität. Für den Wettbewerb und die Ausführung des Siegerprojekts stehen insgesamt 150 000 Franken aus dem Baukredit zur Verfügung. Der einstufige Wettbewerb wurde im Einladungsverfahren durchgeführt und durch eine Fachjury unter dem Vorsitz von Kantonsbaumeister Markus Friedli beurteilt. Weitere Jurymitglieder waren Staatsschreiber Rainer Gonzenbach, Markus Landert (Direktor Kunstmuseum Thurgau), Thomas Hasler (Staufer & Hasler Architekten), Rahel Müller (Kunstschaffende), Michael Friedli (Vizepräsident Kulturkommission Thurgau) und Michael Hofmann (Projektleiter Hochbauamt). Eingeladen waren sieben Künstler und Künstlerinnen aus der Region, wobei zwei von ihnen ein gemeinsames Projekt einreichten. Den Zuschlag für die Weiterbearbeitung und Ausführung erhielt das Projekt der Künstlerin Joëlle Allet aus Sirnach.

Menschliche Eigenschaften

Das Siegerprojekt sieht vor, dem Thurgauer Wappentier, dem Löwen, fünf weitere Tiere beizugeben. Mit der Eule, dem Fuchs, dem Hasen, dem Biber und dem Wildschwein wählte Künstlerin Joëlle Allet fünf Tierarten aus, die in den Thurgauer Wäldern leben und mit positiven Charaktereigenschaften wie Weisheit, Schlauheit, Aufmerksamkeit, Fleiss und Kraft besetzt sind. Die Tiere werden als lebensgrosse Bronzegüsse gestaltet und voraussichtlich bis Mitte 2014 unter den zukünftigen Platanenreihen vor dem Regierungsgebäude plaziert. Sie zeigen sich volksnah und in realistischer Grösse.

Das Projekt überzeugte die Jury, weil es aus ihrer Sicht auf witzige und gestalterisch überzeugende Art und Weise Bezug nimmt auf die Funktion des Gebäudes als Regierungssitz. Der Standort der fünf Tiere vor dem Regierungsgebäude lege nahe, diese in bezug zur Regierungstätigkeit zu bringen, zählt die Regierung im Thurgau doch auch fünf Mitglieder. Die Künstlerin verbindet ihre Vorstellung der guten Regierung mit der Erzählform der Fabel, in der Tiere menschliche Eigenschaften besitzen. Mit der unkommentierten Aufstellung vor dem Regierungsgebäude stellt sie mit spielerischer Leichtigkeit die Frage, welches heute die Eigenschaften einer guten Regierung sein sollten. Passend dazu soll das Kunstprojekt «Die gute Regierung» genannt werden.

Ausstellung ab Montag

In einer kleinen Ausstellung können alle sechs im Rahmen des Wettbewerbs eingereichten Arbeiten von übermorgen Montag bis am 29. November im Foyer des Verwaltungsgebäudes Promenade in Frauenfeld besichtigt werden. (pd)

Die Ausstellung ist täglich während der ordentlichen Öffnungszeiten von 7.45 Uhr bis 11.45 Uhr und von 13.15 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.