Sicherheit im Fokus des Lindenhofs

In der Oberstufe Lindenhof wurde ein neues Krisenhandbuch eingeführt. Vor kurzem fand als Probe für einen möglichen Ernstfall eine Evakuationsübung statt.

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WIL. Die Planung der Übung war streng geheim – im Schulhaus wussten einzig der Schulleiter der Oberstufe Lindenhof, Mathias Schlegel, sowie die Schulsozialarbeiterin Sylvia Canori und drei «Undercover»-Schülerinnen und -Schüler davon. Als um exakt 9.10 Uhr planmässig die ersten Rauchschwaden im Erdgeschoss aufstiegen, befanden sich noch alle 15 Klassen in ihren Schulzimmern. Über Lautsprecher erfolgte die Anweisung, das Schulhaus zu verlassen und die Türen zu schliessen.

Die Lehrpersonen begaben sich geordnet mit allen Schülerinnen und Schülern ihrer Klassen zum Sammelplatz, wobei sie den Klassenbestand durchzählen und fehlende Personen melden mussten. Das Fehlen von Personen war dabei ein fix eingeplanter Teil der Übung. So bekamen kurz vor dem Alarm die drei eingeweihten Schülerinnen und Schüler den Auftrag, sich bei Ausbruch des Feuers ausserhalb des Schulzimmers, auf der Toilette oder im Sanitätszimmer aufzuhalten. In nur fünf Minuten war das ganze Schulhaus geräumt und bis auf einige wenige Nachzügler befanden sich alle Personen wie vorgesehen auf dem Sammelplatz. Auch die drei «Undercover»-Schülerinnen und -Schüler wurden nicht vergessen, sondern von ihren Lehrpersonen gesucht und gefunden.

Nicht immer evakuieren

Stephan Michel, Leiter Ausbildung und Planung des Sicherheitsverbundes Region Wil (SVRW), stellte dem Team der Oberstufe Lindenhof ein gutes Zeugnis aus und bestätigte, dass die Evakuation ruhig und besonnen ablief: «Alle Lehrpersonen haben ihre Klassenbestände durchgezählt und dann korrekt gemeldet.»

In der ersten Auswertung nach der Übung erklärte Stephan Michel den Klassen, dass in solchen Situationen alle ihre Jacken anziehen sollen, sofern sie griffbereit sind. «Für das Anziehen der Schuhe bleibt jedoch keine Zeit. Es ist wichtiger, das Schulhaus unmittelbar zu verlassen und darauf zu schauen, dass alle Schülerinnen und Schüler mitgenommen werden.» Dabei kommt es nicht in jedem Brandfall automatisch zu einer Evakuation: Die Oberstufe Lindenhof verfügt über Brandschutztüren, welche einem Feuer mindestens 30 Minuten standhalten würden. «Die Türen müssen in jedem Fall geschlossen werden. Sind die Fluchtwege versperrt, sollen sich die Personen am Fenster bemerkbar machen, damit die Feuerwehr weiss, wo Rettungsbedarf besteht», wurden die Schülerinnen und Schüler weiter instruiert.

Die Erkenntnisse aufgreifen

Mit dem Proben des Ernstfalles wurden nicht nur Abläufe geprobt, sondern auch Schwachstellen aufgezeigt, wie es auch das Ziel der Übung war. So berichteten Lehrpersonen, dass die Durchsage in der Werkstatt nur schlecht und auf der Toilette gar nicht verständlich war. Solche und weitere Rückmeldungen werden nun von der Schulleitung aufgenommen und fliessen in die Optimierung des Krisenhandbuches ein. (sk)