«Sein und Stein» in der Kunst: Doppelausstellung in der Uzwiler Galerie am Gleis

Marlies Gemperle und Norbert Rechsteiner setzen sich künstlerisch mit der Natur auseinander: In der Galerie am Gleis in Uzwil.

Rolf Hürzeler
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Norbert Rechsteiner setzt Impressionen aus der Natur bildhauerisch um.

Norbert Rechsteiner setzt Impressionen aus der Natur bildhauerisch um.

Bilder: Rolf Hürzeler

Leuchtend rote Tulpen begrüssen die Besucher auf drei Gemälden, als ob der Frühling gerade Einzug hielte. Die Bilder stehen indes für mehr: Neben dem Erwachen auch für die Vergänglichkeit, wie die Künstlerin Marlies Gemperle an der Vernissage vom Samstag erläuterte: «Knospen, Blühen, Welken sind in diesen Gemälden vereinigt, das ist das Leben.» Diese Faszination für die Natur teilt sie mit dem Bildhauer Norbert Rechsteiner. Er verarbeitet Maggia-Marmor zu Skulpturen wie «Ohnmacht der Natur», für die er sich vom legendären Hans Erni inspirieren liess.

Marlies Gemperle vor ihren grossformatigen, farbintensiven Acrylbildern.

Marlies Gemperle vor ihren grossformatigen, farbintensiven Acrylbildern.

Rechsteiner hält es mit dem Wort des Anthroposophen Rudolf Steiner: «Die Kunst ist ewig, ihre Formen wandeln sich.» Am liebsten sucht er im oberen Maggiatal nach geeigneten Felsbrocken, die er zu imposanten Objekten formt. Rechsteiner arbeitet auch mit Speckstein; das weichere Material eignet sich für die Gestaltung seiner filigranen Skulpturen, die seine grossen Werke im Kleinen spiegeln.

Was für Rechsteiner das Tessin ist, ist für Gemperle der Bodensee: In grossen Acrylbildern lässt sie das Lichtspiel zwischen Wasser und Himmel für den Betrachter so stark aufleuchten, als ob er selbst an den Gestanden des Sees wandelte.

Die Ausstellung in der dauert bis zum 15. November.