Auf der 80er-Strecke von Rossrüti in Richtung Wuppenau kommt es für Velofahrende immer wieder zu heikeln Situationen. Nun soll der Geh- und Radweg vom Weiler Rislen bis Hasenloostrasse erneuert werden. Über den ersten Teil des Projekts stimmt das Parlament nächste Woche ab.
Auf der Konstanzerstrasse in Wil kommt es immer wieder zu brenzligen Situationen zwischen Auto- und Velofahrenden. Vor allem zwischen dem Abschnitt Weiler Rislen bei Rossrüti und der Kantonsgrenze St.Gallen/Thurgau, also bis zur Hasenloostrasse. Die Verkehrssicherheit auf dem Geh- und Radweg soll nun verbessert werden, dies auf Basis der städtischen Velostrategie 2016.
Für den Abschnitt Rislen bis Hasenloostrasse ist der Kanton St.Gallen zuständig. Er hat deshalb das Projekt zum Aus- und Neubau des Geh- und Radwegs erarbeitet, nun liegt es zur Vernehmlassung vor. Nächste Woche wird das Stadtparlament über das Geschäft beraten. Der Stadtrat beantragt, dem Kostenanteil des Projekts von knapp 120'000 Franken zuzustimmen. Gemäss Strassengesetz muss sich die Stadt Wil zu 35 Prozent an den Baukosten beteiligen. Das Projekt ist Teil des Agglomerationsprogramms, entsprechend dürfte mit einer Beteiligung des Bundes von 40 Prozent der Gesamtkosten gerechnet werden.
Es handelt sich bei diesem Projekt um insgesamt 200 Meter Geh- und Radweg, der optimiert werden soll. Wie die Stadt in einem Bericht schreibt, sei die Verkehrssicherheit der Radfahrenden auf dieser 80er-Strecke nicht gewährleistet. Es heisst:
«Es sind diesbezüglich bei der Stadt Wil mehrfach Beschwerden eingegangen.»
Der projektierte Geh- und Radweg soll am bestehenden Weg im Weiler Rislen ab der Gampenstrasse weiter Richtung Osten geführt werden. Der drei Meter breite Weg soll rund 120 Meter südlich der Konstanzerstrasse verlaufen. Dann gibt es eine neue Querung für Zufussgehende und Radfahrende mit Mittelschutzinsel. Wegen dieses Fussgänger- und Radübergangs wird die Geschwindigkeit von 80 Kilometer pro Stunde auf 60 reduziert. Nach der Querung führt der Geh- und Radweg, getrennt durch einen Meter Grünstreifen, zur bestehenden Hasenloostrasse.
Um die Verkehrssicherheit weiter zu erhöhen, werden die Vorplätze dreier Grundstücke vor der Rad- und Fussgängerquerung mit Rabatten und Stellplatten angepasst. Damit sind Rückwärtsfahrten über den Geh- und Radweg nicht mehr möglich.
Das Projekt sieht weiter vor, die Bushaltestelle Rislen in Richtung Wuppenau nach Westen, also in Richtung Rossrüti, zu verschieben. Die Bushaltestellen werden zudem behindertengerecht gestaltet und es gibt je ein Wartehäuschen. Damit die Strasse bei den Bushaltestellen sicher überquert werden kann, wird eine Mittelinsel erstellt. Dafür wird die Strasse verbreitert, was einen Landerwerb erfordert. Der Asphaltbelag auf dem Streckenabschnitt wird ebenfalls erneuert.
Das Drittprojekt «Hasenloo» der Stadt Wil ist ein Anschlussprojekt, das aber nicht Gegenstand dieses Vernehmlassungsverfahrens ist. Die Hasenloostrasse ist eine Zufahrt für die Land- und Forstwirtschaft, die künftig als Geh- und Radweg genutzt werden soll. Bei diesem Projekt sind aber noch vier Einsprachen hängig.
Als nächster Schritt wird das kantonale Strassenprojekt im Wiler Stadtparlament beraten. Dies soll an der nächsten Sitzung am kommenden Donnerstag geschehen. Wie dem Bericht der vorberatenden Kommission zu entnehmen ist, stimmt die Kommission dem Projekt einstimmig zu. Sie stellt jedoch den Antrag, die beiden Querungen mit einer Beleuchtung auszustatten. Dies, um die Sicherheit in der Nacht zusätzlich zu erhöhen.
Sobald das Strassenprojekt durch den Kantonsrat genehmigt wurde, wird das Projekt öffentlich aufgelegt. Mit dem Bau kann erst dann begonnen werden, wenn das Projekt rechtskräftig ist und die Abtretung der privaten Rechte, also des Landerwerbs, geregelt ist.