Der FC Uzwil beendete die 1.-Liga-Saison Ende Mai mit der 1:2-Auswärtsniederlage gegen Linth 04. Seither hat sich einiges getan. Vor allem wurde das Kader verjüngt. Am vergangenen Montag startete Uzwil unter dem neuen Trainer Markus Wanner in die Saisonvorbereitung.
Der FC Uzwil setzte in der vergangenen Saison vor allem auf Erfahrung. Verständlich, denn nach dem Aufstieg in die 1. Liga vor einem Jahr war es klar, dass Uzwil auf seine routinierten Spieler zählt, um mit ihnen den Ligaerhalt zu schaffen.
Klar war aber auch, dass das langfristig nicht funktioniert. Uzwil stellte im letzten Jahr mit einem Durchschnittsalter von 27,6 Jahren das älteste Kader aller 1.-Liga-Teams. Dass musste mittelfristig geändert werden. Die Möglichkeit dafür bot sich kurz nach dem Ende der Saison. Innenverteidiger Sandro Studer gab bereits vorher bekannt, dass er seine Karriere beenden würde. Nur wenige Wochen später machte es ihm sein Defensivpartner gleich.
Uzwil-Captain Ifraim Alija, den viele nur als «Gipfel» kennen, setzte nach fast 20 Jahren einen Schlussstrich unter seine Fussballkarriere. Er absolvierte über 200 Spiele in der 1. Liga und kam beim FC Wil und beim FC Gossau zu 114 Challenge-League-Einsätzen. «Mit diesen zwei Spielern haben wir nicht nur sehr viel Erfahrung und Qualität verloren, sondern auch zwei wichtige Persönlichkeiten», sagt Sportchef Armando Müller und ergänzt:
«Wir sind uns durchaus bewusst, dass wir das Team verjüngen müssen. Dieser Umbruch soll aber über einige Saisons hinweg stattfinden.»
Diese beiden Abgänge sollten daher mit jungen Spielern kompensiert werden. Mit dem 18-jährigen Elio Stocker von der U18 und dem gleichaltrigen Jan Ledermann von der U21 des FC St.Gallen wurde auf diesen Positionen drastisch verjüngt.
Zusätzlich wurden Mittelstürmer Waile Barkate (19), Flügelspieler Robin Wirth (20) sowie die Mittelfeldspieler Ajet Sejdija (23), Isak Beka (20) und Enis Lela (24) verpflichtet. Mit diesen Neuzugängen wurde das Durchschnittsalter des FC Uzwil in wenigen Wochen auf 25,3 Jahre gesenkt.
«Wir sind sehr zufrieden mit unseren Transfers. Das Kader wurde verjüngt und trotzdem wenig Qualität eingebüsst. Mit Timon Waldvogel, Thomas Knöpfel und Kristian Nushi verfügen wir immer noch über einige erfahrene Spieler», so Müller.
Mit Spielmacher Ajet Sejdija konnte sogar ein Stammspieler aus der Promotion League nach Uzwil geholt werden. Sejdija kam in der abgelaufenen Spielzeit auf 31 Einsätze in der dritthöchsten Spielklasse. Sejdija und sein neues Team sind am vergangenen Montag in die Saisonvorbereitung gestartet. Bereits am 1. Juli findet ein erstes Testspiel gegen den FC St.Gallen U21 statt. Trainingslager ist keines geplant.
Trainer Markus Wanner, welcher ebenfalls erst diesen Sommer zu Uzwil wechselte, muss jetzt also möglichst schnell versuchen, diese neuen Spieler ins Team zu integrieren. Bereits in sechs Wochen startet die Saison 2022/2023. Just an dem Wochenende, an welchem auch der traditionelle Bazenheider Cup stattfindet.
«Wir wollen als Titelverteidiger dort natürlich wieder teilnehmen. Nun müssen wir noch den definitiven Spielplan abwarten, aber Stand jetzt kann ich mir vorstellen, dass ein Mix der ersten und zweiten Mannschaft mitmacht», sagt der Sportchef über den Saisonstart Anfang August.
In der nächsten Spielzeit wird der FC Uzwil auch mehr Spiele haben als bisher. Neu bestehen die drei 1.-Liga-Gruppen aus 16 anstatt 14 Teams. Das bedeutet, dass die Uzwiler in der kommenden Saison inklusive Cupspiel mindestens 31 Pflichtspiele bestreiten werden. Dazu sagt Müller:
«Die Saison wird lang und streng. Deshalb ist es wichtig, dass unsere Mannschaft auch in der Breite gut aufgestellt ist.»
Anstelle des FC Baden und des FC St.Gallen U21, welche beide neu in der Promotion League spielen, und den Absteigern Balzers und Thalwil sind neu der SV Höngg, der FC Kosova, die AC Taverne, Kreuzlingen, Weesen und die U21 des Grasshopper Club Zürich in der 1.-Liga-Gruppe 3.