Diesen Sommer wurden wieder viel mehr Übernachtungen in Hotels gebucht. So hoch wie vor der Pandemie sind die Zahlen in der Region Fürstenland jedoch noch nicht.
«Der Ausfall von Logiernächten bewegt sich im Bereich von 75 Prozent.» Das sagte Iren Baumann vom Hotel Flawil Mitte 2020 über die Situation des Betriebs. Ähnlich sah es im ersten Coronasommer in den meisten Betrieben aus. Dieses Jahr lief es besser, zumindest ein wenig. Eine Statistik des Bundes zeigt, dass die Hotellerie in der Sommersaison 2021 wieder aufholen konnte.
In der Region Fürstenland wurden diesen Sommer 25'050 Logiernächte gebucht. Das sind immerhin 38,8 Prozent mehr als in der Vorjahressaison. Die Tourismusbranche scheint nach dem Zusammenbruch 2020 in diesem Jahr wieder etwas ins Rollen gekommen zu sein.
Die Region Fürstenland schneidet mit der Erhöhung um 38,8 Prozent im Vergleich sehr gut ab – über die ganze Ostschweiz hinweg stiegen die Logiernächte um 26 Prozent an. Alle Betriebe in der Region Fürstenland konnten bestehen bleiben. Es sind weiterhin 18 Hotels. Nur das Angebot von Betten musste etwas heruntergefahren werden: Aktuell gibt es elf Betten weniger als im Vorjahr.
So hoch wie vor Pandemiebeginn ist die Nachfrage aber noch nicht. Während in diesem Jahr 18’675 Nächte in den Hotels im Fürstenland gebucht wurden, waren es 2019 noch 24’029.
René Meier vom Hotel Uzwil kann sich mit dieser Statistik identifizieren. Für seinen Betrieb lief die Sommersaison sehr gut. «Ab der Einführung des Zertifikats im August hatten wir wieder gleich viel Betrieb wie vor der Pandemie», sagt der Hotelchef. Der Dämpfer sei erst im Herbst gekommen: Omikron. Seit dem Ausbruch dieser neuen Coronavariante seien die Anzahl Buchungen wieder in sich zusammengekracht. Meier sagt:
«Jetzt, mit dem zusätzlich nötigen PCR-Test zur Einreise in die Schweiz, haben wir wieder grosse Nachteile.»
In die Zukunft blickt René Meier aber trotzdem positiv. «Im Januar, Februar wird es noch eine Durststrecke geben, danach haben wir wieder viele Buchungen.» Er hofft, dass die Gesellschaft bis dahin gelernt hat, mit der neuen Variante umzugehen.
Auch das Hotel von Rotz in Bronschhofen kann bestätigen, dass der Betrieb im Vergleich zum ersten Coronajahr stark zugenommen hat. Hanspeter von Rotz sagt, dass sie in diesem Jahr viele neue Spezialangebote geschaffen haben, um wieder mehr Kundschaft anzulocken.
In diesem Jahr habe das Hotel von Rotz eine Auslastung von 72 Prozent und zum Teil sogar Vollbesetzung gehabt. «Wir sind sehr zufrieden. Wir haben viele Stammkunden», sagt von Rotz. Aufgrund dieses Anstiegs sieht der Hotelchef positiv in die Zukunft.
Auch in der Tourismusregion Toggenburg ist die Zahl Logiernächte im Vergleich zum Vorjahressommer um 16,1 Prozent gestiegen. Angesichts der Zahlen der Schweiz – hier gab es ein Plus von 34,5 Prozent – neigt man dazu, beim Resultat im Toggenburg das Wort «nur» einzufügen.
Dies würde dem Ertrag der Toggenburger Hotellerie aber nicht gerecht. Denn: Das Toggenburg verbuchte bereits im Sommer 2020 eine Anzahl an Logiernächten auf Vor-Pandemie-Niveau. In absoluten Zahlen betrug der Rückgang während der Pandemie rund 4600 Logiernächte. Im Sommer 2021 wurden im Toggenburg über 70’000 Übernachtungen gezählt. Das sind über 5100 mehr als im letzten Sommer vor Corona.
Dasselbe Bild zeigt sich auch bei der Anzahl Hotelgäste. Im Sommer 2021 stiegen knapp über 30’000 Personen in einem Beherbergungsbetrieb im Toggenburg ab. Das entspricht einem Zuwachs von 26,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Verglichen mit dem Sommer 2019, dem Jahr vor der Pandemie, ist die Zahl der Ankünfte um fast 600 gestiegen.
Die Situation, die durch die Coronapandemie entstanden ist, scheint sich auch für die Hotelbetriebe in der ganzen Schweiz zu entspannen. Trotzdem betragen die verzeichneten 11 Millionen Übernachtungen erst etwa die Hälfte des Niveaus von vor der Pandemie.