Das grosse Bevölkerungswachstum der vergangenen Jahre in Wil und Umgebung stellt den Verein Regio Wil vor Herausforderungen. Er will künftig vermehrt mitreden, wenn es um die Bewirtschaftung der freien Landflächen geht.
REGION. 112 981 Personen. So viele Leute wie noch nie wohnten 2015 in den Thurgauer und St. Galler Gemeinden der Region Wil. In den vergangenen zehn Jahren ist mit Ausnahme von Fischingen, das einen leichten Bevölkerungsrückgang akzeptieren musste, jede Gemeinde gewachsen. Der Anstieg ist mit mehr als zehn Prozent gar beträchtlich.
Und die Entwicklung wird sich fortsetzen. Dies bestätigt der kürzlich erschienene Bericht «Regionale Standort- und Wirtschaftsentwicklung» der Regio Wil. Um weitere zehn Prozent soll die Region bis zum Jahr 2040 wachsen – auf Thurgauer Gebiet prozentual mehr als im Kanton St. Gallen. Die Betriebe im geplanten Entwicklungsschwerpunkt Wil West tragen dazu bei.
Doch gibt es in der Region genug freie Flächen, um bauen zu können? Stefan Frei, Präsident der Fachgruppe Wirtschaft der Regio Wil, sagt: «Es gibt genügend Reserven in den Zonenplänen. Ein hoher Reserveanteil ist in Zonen für öffentlichen Nutzung vorhanden.»
Die Regio Wil möchte künftig vermehrt aktiv Einfluss nehmen auf das sogenannte Flächenmanagement. Heisst konkret: Es gilt, eine auf die Bedürfnisse der Region angepasste aktive Bodenpolitik zu erarbeiten.
Das ist eines von mehreren Zielen. Auch die Aus- und Weiterbildung ist laut Frei zu fördern, um dem Negativtrend bei den Fachkräften entgegenzuwirken. Zudem soll eine Organisation etabliert werden, welche die wirtschaftlichen Aktivitäten koordiniert und gleichzeitig über das Know-how sowie die finanziellen Mittel verfügt. Auch die Kommunikation sei zu verstärken. «Es gilt, das Wir-Gefühl zu stärken», sagt Frei.