Theater Lenggenwil führt bis zum 11. März unter der Regie von Peter Bernhardsgrütter das traditionelle Volksstück «Die letschti Gotthardposcht» auf. Die Premiere am Samstag begeisterte.
Ernst Inauen
Der erste Bahntunnel durch den Gotthard löste 1882 den beschwerlichen Weg über die Gotthardstrasse ab. In diese Zeit führt das Theaterstück «Die letschti Gotthardposcht» zurück. Es erzählt von der letzten Fahrt mit der nostalgischen Pferdekutsche über den Gotthardpass. «Neben der Aktualität des Themas haben uns auch die sozialkritischen Aspekte wie die Missgunst und Vorurteile gegenüber Fremden oder ‹Macht des Geldes› zur Wahl dieses Volksstücks bewogen», sagt Peter Bernhardsgrütter. Der langjährige Lenggenwiler Regisseur nahm die Herausforderung an, mit den 17 beteiligten Laienspielerinnen und -spielern das Volksstück zu inszenieren. Er wird unterstützt von den Assistenten Hugo Forrer und Roland Hefti.
Der Andermatter Postillion und Gastwirt Andreas Marti (Hans Kappeler) und sein Tessiner Kollege Attilio Ghielmetti (Willi Schibler) denken an ihre Erlebnisse zurück und bedauern die Aufgabe der romantischen Kutschenfahrten. Unterwegs begegnen sich auf offener Strecke die beiden Kutschenfahrer und bieten ihren Gästen beim Zwischenhalt einen herrlichen Ausblick in die Bergwelt. In Andermatt feiern sie zusammen mit den Passagieren, der Wirtin (Patricia Wickli) und der Dorfbevölkerung ein fröhliches Fest. Der invalide Hannes (Thomas Tschopp) komponiert im Auftrag der hübschen Genferin Madeleine (Nadia Brühwiler) das Lied «Der letzte Postillion», das sie zu Ehren von Marti singt. Das Theaterstück in drei Akten erzählt nicht nur die spannenden Erlebnisse der letzten Postkutschenfahrt, sondern auch die dramatischen Geschehnisse im Umfeld der Beteiligten. So wird der Sohn Hannes (Thomas Tschopp) von Kräuter-Anni (Claudia Rusch) fälschlicherweise der Brandstiftung beschuldigt. Madeleine, heimliche Geliebte von Wirtesohn Peter (Remo Berger), ist Fahrgast und bezieht im Gasthof ein Zimmer. Sie flirtet mit Postillion Marti und erobert seine Sympathie. So wenden sich seine Abneigung und die Vorurteile gegen Fremde ins Gegenteil. Inzwischen stellt sich die Unschuld von Hannes heraus, der in Martis Tochter Elsbeth (Irene Bernhardsgrütter) sein Glück findet. Darüber freuen sich Andreas und seine Gattin (Patrizia Wickli). So wenden sich die Schicksale schlussendlich zum Guten.
Hinweis
Aufführungen von Mittwoch bis Samstag um 19.30 Uhr. Am Samstag, 11. März, ist zugleich Derniere. Platzreservationen per Mail an info@theater-lenggenwil.ch oder unter Telefon 075 417 92 55.