FLAWIL. Er war der Allererste: Noch während der Raiffeisen-Neubau im Entstehen war, konnte Pascal Bossart bereits in seine neue Wohnung im Obergeschoss an der Magdenauerstrasse 1 einziehen. Das war Mitte Juli – einige Wochen, bevor die Büezer den Bankern die Schlüssel übergaben.
FLAWIL. Er war der Allererste: Noch während der Raiffeisen-Neubau im Entstehen war, konnte Pascal Bossart bereits in seine neue Wohnung im Obergeschoss an der Magdenauerstrasse 1 einziehen. Das war Mitte Juli – einige Wochen, bevor die Büezer den Bankern die Schlüssel übergaben. So dachte sich der gelernte Elektriker und heutige Softwareentwickler: «Da kann ich gut noch meine Werkbank im Kellerabteil montieren.»
Möbel, Betonwand und Werkzeug standen bereit – fehlte noch die passende Vorrichtung, um die schwere, klappbare Arbeitsfläche an der Wand zu befestigen. In der Äbtestadt wurde der Flawiler fündig: Bei einem Flawiler Bekannten namens Erwin Casanova, Geschäftsführer der Wiler Beschläge AG und – in dieser Geschichte nicht ganz unwichtig: Laudator des Flawiler Narrenrats –, besorgte sich Pascal Bossart das nötige Material.
Mit Vorfreude machte sich der 32-Jährige eines Feierabends an die Montage der Werkbank. Klar: Für die Schrauben brauchte es zuerst Löcher in der Betonwand. Für den gut ausgerüsteten Heimwerker stellte auch das kein Problem dar. Schnell war die Arbeit erledigt. Doch zum Montieren gehört auch das Aufräumen. Mit dem Lift in die Wohnung, mit dem Staubsauger wieder in den Keller. Staub weg, Werk vollendet. Aber wessen Stimme tönt da aus dem Treppenhaus? Ah, da kommt der Hausherr! Neumieter Pascal Bossart freut sich über den unerwarteten Besuch und will Raiffeisen-Vize und Neubau-Projektleiter Michael Turi herzlich grüssen. Aber, Moment: Ein Polizist ist auch dabei? Halt, das sind ja vier Polizisten! Nein, die ganze Bank ist umstellt!
Was Bossart wusste: Zwei Etagen oberhalb befindet sich der Tresor der Raiffeisenbank. Was er nicht wissen konnte: Die Alarmanlage wurde bereits in Betrieb genommen – und reagiert auch auf Vibrationen. Etwa jene, die eine Bohrmaschine im Beton verursacht. «Die Polizei war aber sehr freundlich, das lief völlig unspektakulär ab», erzählt Pascal Bossart mit dem Lächeln eines Lausbuben.
Gestern abend wurde ihm dafür «d'Chratzbörschte» verliehen. Er habe sogar fast damit gerechnet, habe man ihn im Dorf doch oft «azündt» wegen der Polizeiaktion. Der fleissige Heimwerker nimmt's gelassen. Und sagt, dank ihm hätten Bank und Mieter gelernt: «Wer bohren will, muss das anmelden.»