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Bei seinem zweiten Weltcup-Einsatz in Saalbach war Cédric Noger eigentlich schon ausgeschieden. Wegen der Disqualifikation eines Teamkollegen rutschte er dennoch in den zweiten Lauf nach – und fuhr gleich in die Top 20.
Premiere, Sieg und nun Weltcup-Punkte: Die vergangenen Tage von Cédric Noger hätten kaum spektakulärer verlaufen können. Hatte der 26-Jährige vom Skiclub Speer Ebnat-Kappel am Sonntag beim Riesenslalom in Alta Badia gerade noch sein Début im Weltcup gefeiert – die Qualifikation für den zweiten Lauf hatte er als 37. um etwas mehr als eine halbe Sekunde verpasst –, fuhr er gestern bereits seine ersten Punkte auf der höchsten Stufe des Weltskisports ein.
Beim Riesenslalom im österreichischen Saalbach-Hinterglemm zeigte der Wiler sein fahrerisches Potenzial und erreichte den starken 18. Rang. Nach seinem zweiten Weltcup-Einsatz stehen nun bereits 13 Punkte auf seinem Konto. Dass es überhaupt soweit kommen konnte, hat Noger seiner Leistung zu Beginn dieser Woche zu verdanken – sowie dem Malheur eines Teamkollegen.
Nach seinem Abstecher in Alta Badia glänzte Noger am Montag beim Europacup-Riesenslalom in Andalo Paganella mit dem ersten Sieg seiner Karriere. «Das ist einfach nur geil», sagte der Wiler nach dem Rennen, das er mit vier Hundertstelsekunden Vorsprung gewann. Als Lohn durfte er am gestrigen Weltcup-Riesenslalom in Saalbach teilnehmen.
Bei starker Bewölkung stieg Noger mit der Startnummer 42 ins Rennen. Auf der bereits stark gezeichneten Piste kämpfte er sich Tor um Tor nach vorne, im Ziel leuchtete der 30. Rang auf – die Mindestplatzierung zur Qualifikation für den zweiten Lauf. Als jedoch ein weiterer Fahrer in die Top 30 vorstiess, schien Noger den zweiten Lauf wie in Alta Badia zu verpassen – diesmal um lediglich zwei Hundertstel. Doch dann kam die Meldung der Rennleitung: Teamkollege Marco Odermatt, auf Rang 22 liegend, wurde wegen eines Einfädlers nachträglich disqualifiziert.
Noger rutschte so auf den 30. Platz vor – und diese Chance liess er sich nicht mehr nehmen. Als Erster durfte Noger in den zweiten Lauf starten. Auf der frisch präparierten Piste zog der Wiler problemlos seine Schwünge in den Schnee, im Ziel jubelte er sogleich über seine ersten Weltcup-Punkte. Da viele Fahrer nach ihm Mühe mit der anspruchsvollen Strecke bekundeten, machte Noger in der Endabrechnung ganze zwölf Plätze gut.
Mit seinem Top-20-Resultat scheint Noger nun plötzlich in der Weltspitze angekommen. Eine Genugtuung, nachdem sich der 26-Jährige vor einigen Jahren im Schweizer C-Kader noch nicht hatte durchsetzen können. Man kann gespannt sein, wie sich Noger weiter schlagen wird. Chancen gibt es diesen Winter noch zur Genüge, beispielsweise beim Riesenslalom am Chuenisbärgli oder vielleicht sogar an der Weltmeisterschaft in Are im Februar.