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Ostschweiz
Wil
Der erste Klima-Dialog der Stadt Wil bringt spannende Aspekte hervor, viele davon sind realisierbar: beispielsweise Hochbeete.
«Was macht die Stadt Wil im Umgang mit Klimaschutz und CO2-freier Versorgung?» Eine Frage die interessiert und Raum für viele Ideen und Meinungen lässt. Diskutiert wird das und vieles mehr am ersten Wiler Klima-Dialog. Organisiert von der Stadt Wil, in Zusammenarbeit mit jungen Erwachsenen, versammeln sich in den Räumen der Volkshochschule rund ein Dutzend Teilnehmer. «Wir möchten die Anliegen und Ideen der jungen Erwachsenen hören und gleichzeitig über die Ziele und Aktivitäten der Stadt Wil informieren», sagt Stadtrat Dario Sulzer. Daniel Meili, ein weiterer Wiler Stadtrat, informiert zu Beginn des mehrstündigen Anlasses, über die übergeordneten energiepolitischen Ziele der Äbtestadt. Dazu gehören unter anderem die Förderung des Langsamverkehrs, die Stabilisierung des motorisierten Individualverkehrs auf dem heutigen Niveau und der Wechsel auf mehr E-Mobilität. Im Energiekonzept der Stadt Wil nimmt die Mobilität eine grosse Rolle ein. «Da gehört selbstredend auch die Sicherung einer idealen ÖV-Anbindung, oder der Ausbau von Verkehrswegen (Velo) auf dem Stadtgebiet, dazu», sagt Meili.
Die Stadt Wil ist schon seit geraumer Zeit äusserst aktiv. Das 2017 in Kraft getretene Energiekonzept, ein Energiefond, die Nachhaltigkeitsstandards bei eigenen Gebäuden der Stadt, ökologische Richtlinien bei der Beschaffung von Verkehrsmitteln, oder die bis zu 20 Aktivitäten bei Jugendlichen und Schulkindern zur Sensibilisierung für die Zukunft auf Energiethemen, um nur einige aufzuzählen. In Sommer dieses Jahres hat Wil zudem den Klimanotstand ausgerufen. Breit gefächerte Themen und Aspekte zum Klimaschutz und einer bestmöglichen CO2-Befreiung, sind also gegeben. Die Jugendlichen eruieren dazu spannende Ideen, wie es mit und in der Stadt weiter gehen könnte. In Gruppenarbeiten werden die Köpfe zusammengesteckt und Flipcharts geschrieben – im Plenum danach davon berichtet. Schnell entstehen rege Diskussionen, Gesprächsthema sind dabei immer wieder die Schulen. «Dieser Klima-Dialog soll als Gefäss für die Jugendlichen wirken. Auch, um ihnen eine Stimme zu geben. Die Erwachsenen haben es leichter, ihre Meinungen kund zu tun.»
«Der Bauboom ist unverständlich», findet eine Teilnehmerin und bemängelt, dass viele Wohnungen leer stehen und trotzdem wird fleissig weitergebaut. «So werden Unmengen an Grünflächen vernichtet, ist das wirklich nötig?»
Ihre Kollegin weiss bereits Gegensteuer zu geben. «Es gibt (überflüssige) Autotage in der Fussgängerzone, also könnte man vielleicht auch einmal im Jahr einen Pflanztag durchführen. Dieser würde unserer Gesellschaft viel mehr bringen», ist sie überzeugt. Eine Idee, die ein weiterer Stadtrat zur Kenntnis nimmt. Daniel Stutz freut sich, wie seine beiden Ratskollegen auch, dass die Jugendlichen so grosses Engagement an den Tag legen. Mobilität, Biodiversität, erneuerbare Energie, Konzepte, Förderprogramme, es ist ein Muss, dass junge Mitbürger gehört werden; schliesslich sind sie die Zukunft – nicht nur die der Stadt Wil. Mit diesem 1. Klima-Dialog wird eine gesunde Basis dafür gelegt, eine weitere Durchführung, in vielleicht etwas abgeänderter Form, sollte dementsprechend stattfinden können.