«Eine Asphaltwüste in der Stadt», Wiler Zeitung vom 21. Juli.
«Eine Asphaltwüste in der Stadt», Wiler Zeitung vom 21. Juli.
Zu Postulat unter dem Titel «Ein Platz für Wil»: Ein Platz, der überbaut werden soll, ist naturgemäss kein Platz mehr – paradoxer geht es wohl nicht. Dabei darf sich Wil rühmen, inmitten der Neustadt einen Platz mit mehrheitlicher Funktion zu besitzen. Meiner Ansicht nach sollte der Bleicheplatz erhalten bleiben, denn er dient den seit Jahrhunderten bestehenden Jahrmärkten als Vergnügungspark, der traditionellen Wiler Fastnacht für ihre Darbietung am Fastnachtssonntag und nicht zuletzt als Parkplatz für Wiler Besucher aus nah und fern. Nach dem Motto: «Wil zum Ziel» werben wir ja dafür.
Zudem bietet der nahe gelegene Stadtweiher mit der idyllischen Grünfläche ein ideales Naherholungsgebiet. Sind wir nicht auch verpflichtet, späteren Generationen ein Erbe zu hinterlassen, das nicht nur aus überbauten Flächen besteht? (Siehe Servitut Hanni Pestalozzi am Hofberg).
Wenn schon eine städtebauliche Aufwertung des Areals Bleicheplatz, warum nicht Aufhebung des nördlich der Haldenstrasse etwas erhöht gelegenen Parkplatzes «Paradiesli» samt Abbruch des nebenstehenden Gebäudes mit Garagen? Eine anschliessende Überbauung mit neuzeitlichen Bauelementen würde auch an der Nordseite einen attraktiven Abschluss des Bleicheplatzes ergeben. Eine im Unterniveau erstellte Autoeinstellhalle am Bleicheplatz oder ein an der Peripherie der Stadt erstelltes Parkhaus wäre ein weiterer freundlicher Kundendienst. Und zu guter Letzt: Das im Stichwort erwähnte «Geturnt, gebraut und später asphaltiert» missachtet ein wesentliches Detail: nämlich dass bevor geturnt wurde – um das Ansehen der Stadt zu heben und den Wohlstand zu mehren – schon um 1480 Leinen auf dieser Wiese gebleicht wurde. Daher der Name Bleicheplatz.
Willi Olbrich,
Neulandenstrasse 8a, 9500 Wil