Um die SVP ist’s ruhig geworden. Doch nun soll Oberuzwils Ortspartei neu belebt und ein Parteiprogramm ausgearbeitet werden. Auch die Jugend zeigt Interesse an einer Mitarbeit.
Philipp Stutz
Max Rombach war während Jahren Präsident der Ortspartei gewesen. Er hat schon seit längerer Zeit Rücktrittsabsichten gehegt. Nach seiner Demission will sich der Vorstand nun neu konstituieren und im Frühjahr eine Hauptversammlung einberufen. Dort wird es unter anderem darum gehen, einen Präsidenten zu bestimmen. «Auch Junge zeigen erfreulicherweise Interesse, sich in der Ortspartei zu engagieren», sagt Roland Waltert. Er ist einziger SVP-Vertreter im Oberuzwiler Gemeinderat und amtiert zugleich als Schulratspräsident. Auch SVP-Vizepräsident Pius Scheiwiller sei bereit, die Ortspartei in die Zukunft zu begleiten, sagt Roland Waltert und fügt hinzu: «Es gilt, die positive Grundstimmung aufzunehmen, unsere Aktivitäten voranzutreiben und sie der Bevölkerung nahe zu bringen.»
Zwar verfüge die SVP über ein ansehnliches Wählerpotenzial, was sich bei Abstimmungen immer wieder zeige. Doch müssten vermehrt Sympathisanten für eine Mitarbeit gewonnen werden. «Bei lokalen Themen benötigen wir Parteimitglieder aus Oberuzwil. Die Wählerbasis muss mobilisiert werden.» Eine Fusion mit der Schwesterpartei in Uzwil mache wenig Sinn. Doch gelte es Synergien zu nutzen, beispielsweise bei Podiumsveranstaltungen. Auch mit der Kreispartei Wil stehe man in engem Kontakt. Die beiden bürgerlichen Parteien FDP und SVP zeigten in Oberuzwil keine Berührungsängste, sondern stünden sich politisch nahe.
Roland Waltert verweist auf die gute Infrastruktur Oberuzwils. Eine der Herausforderungen bildet seiner Ansicht nach die soziodemografische Entwicklung. Dass der Zustrom an Flüchtlingen die Sozialwerke und zunehmend auch die Gemeinden finanziell stark belastet, lässt Waltert nicht unerwähnt. Deshalb sei Integration wichtig. «Wenn wir die gleiche Sprache sprechen, haben wir die Chance, einander zu verstehen.»
In Oberuzwil bieten zahlreiche Freiwillige Deutschunterricht und weitere Betreuungsleistungen für Migrantinnen und Migranten an. Auch Bund und Kanton leisten Unterstützung beim Besuch von Alphabetisierungs- und Deutschkursen. Jetzt will die Gemeinde die Betreuung um ein wohnortnahes Angebot erweitern und eine sogenannte Quartierschule einrichten. Dieses Angebot soll einen frühen Einstieg in die Sprachförderung und gleichzeitig eine möglichst gute Integration ermöglichen. «Wir sind dabei, ein entsprechendes Projekt umzusetzen, und arbeiten mit anderen Gemeinden zusammen», sagt Roland Waltert und fährt fort: «Wenn wir die Diskussion über dieses Thema nicht führen, überlassen wir die Pro-bleme der nächsten Generation.»
Wer sich in einer Partei engagiere, sei besser informiert. «Dort wird die Gesprächskultur gepflegt, indem Themen kontrovers und vertieft diskutiert werden.» Das führt dann laut Waltert zu guten Lösungen. Gleiches gelte übrigens auch für den Gemeinderat, wo der Dialog zwischen den einzelnen Mandatsträgern gepflegt werde.
Die Gemeinde Oberuzwil habe ihre Hausaufgaben gemacht und sei finanzpolitisch «gut unterwegs.» Der Gemeinderat verfolge einen eher konservativen, aber lösungsorientierten Kurs. Konservativ ist denn auch die Ansicht Roland Walterts zu einer allfälligen Fusion mit der Nachbargemeinde Uzwil: «Das ist nach wie vor kein Thema – die bisherige Zusammenarbeit hat sich bewährt.»