Ein Grossteil der Arbeiten am Bettenauer Weiher ist ausgeführt. Weil Nachholbedarf bestand, handelte es sich um einen grossen Eingriff.
«Das Naherholungsgebiet rund um den Bettenauer Weiher ist von unschätzbarem Wert», sagte Alois Schilliger, Präsident des Vereins Pro Bettenauer Weiher, an der Hauptversammlung vom Montag. Der Verein engagiert sich seit Jahrzehnten für das Instandhalten des Gewässers und dessen Umgebung und ergreift Massnahmen zum Schutz der dortigen Lebewesen. Besonders in Zeiten von Corona suchen Menschen das Naturschutzgebiet auf, um sich zu erholen. «Allerdings stösst die grosse Zahl von Besuchern manchmal an Grenzen», sagte Schilliger.
Der Weiher ist sowohl ein Flachmoor von regionaler Bedeutung als auch ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung. So findet man im kleinen See eine Vielzahl an Amphibien (Grasfrösche, Bergmölche und Erdkröten), Fischen (Eglis, Karpfen, Hechte) aber auch Enten, Graureiher oder gar Ringelnattern. Bevor der Weiher im Herbst 2018 in einem Tauschgeschäft an die Gemeinde Oberuzwil ging, stand er während über 100 Jahren im Eigentum der Familie Bühler.
Die Gemeinde hat Anstrengungen unternommen, um das Gelände aufzuwerten. Weil Nachholbedarf vorhanden war, handelte es sich um einen grossen Eingriff. Die Veränderungen sind sichtbar. Der Wanderweg wurde instand gestellt, neue Ruhebänke laden zum Verweilen, Abfallbehälter wurden umplatziert. Hecken wurden ausgelichtet, Bäume zurückgeschnitten.
Was noch fehlt, ist die Sanierung des Weges auf der Südseite des Weihers. Auf einer Parzelle im Schorenriet soll überdies eine Ökofläche geschaffen werden. Geplant ist, die Fläche umzupflügen und eine Saat mit Blumenmischung einzubringen.
Die am Ufer platzierten Brotcontainer wurden entfernt. Trotz Merkzetteln wurden immer wieder andere Abfälle und verschimmeltes Brot im Kübel entsorgt (Teigwaren, Pizza, Kebab, Kehrichtabfälle). Das Trennen von qualitativ gutem Brot und Unrat generierte massiven Mehraufwand für den Unterhaltsdienst. «Zu unserer Überraschung hat der Wegfall der Brotcontainer kaum zu Reklamationen geführt», berichtete Schilliger. Er erwähnte die Unterhaltsgruppe, die das Littering im Auge behält und für Ordnung sorgt.
Das Bootshaus ist erneuert worden, der Steg ausgebessert. Dazu hat die Gemeinde Oberuzwil ein neues Holzboot angeschafft. Es wird in erster Linie für Unterhaltszwecke genutzt. Vor Kurzem wurde es erfolgreich für die Rettung einer Ente eingesetzt. Das Boot kann auch für Hochzeitsfotos gemietet werden. Von diesem neuen Angebot wurde bereits Gebrauch gemacht. «Das Boot hat seine Premiere auch in diesem Bereich bestanden», betonte Schilliger.
Die Anzahl der Hechte im «Betti» scheint rückläufig zu sein, was kleineren Fischen mehr Lebensraum bietet. Nicht gerne gesehen sind die Rotwangen-Schmuckschildkröten, die sich im und um das Wasser tummeln. Sie wurden vor Jahren ausgesetzt. Nach Ansicht des Vereins soll verhindert werden, dass sie sich weiter ausbreiten. Ein Exemplar dieser Wasserschildkröte wurde inzwischen fremdplatziert und lebt nun in einer Gärtnerei in Oberuzwil.
Viele Spaziergänger sind mit ihren Hunden am Weiher unterwegs. Aus der Bevölkerung wurde angeregt, Hinweistafeln zu installieren. Denn achtlos liegen gelassener Hundekot bereite Probleme. Ausserdem würden Vierbeiner oft frei laufen gelassen, obwohl eine Leinenpflicht besteht.
Timo Schöndorfer, Tierpfleger im Tierpark Goldau, informierte über die Reptilien, die am Weiher leben. Reptilien sind Kaltblüter, machen einen Winterschlaf und legen Eier. Er erwähnte Zauneidechsen, Ringelnattern, Blindschleichen und Wasserschildkröten. «Tage mit leichter Bewölkung eignen sich am besten, um Reptilien zu beobachten», informierte Schöndorfer. Reptilien seien aufmerksam. So nähmen Schlangen kleinste Bewegungen und Erschütterungen wahr.
Der Verein Pro Bettenauer Weiher zählt 65 Mitglieder. Bruno Meile und Alain Siegenthaler traten als Revisoren zurück. Sie werden durch Gabi Hollenstein und Dario Lauener ersetzt.