Hildi Rutz blickt zurück auf Highlights und Schwierigkeiten. Nach ihrem Rücktritt ist das Präsidium des Gewerbevereins Oberbüren vakant. Vizepräsident Bruno Dudli übernimmt interimistisch.
Hildi Rutz ist überraschend als Präsidentin des Gewerbevereins Oberbüren zurückgetreten. Sie war seit 2012 im Amt. «Es handelt sich um keine Kurzschlussreaktion – ich habe mir diesen Schritt reiflich überlegt», sagt sie. Während 17 Jahren hat Rutz im Vorstand des Gewerbevereins mitgearbeitet, zuletzt als Präsidentin. Schon vor vier Jahren habe sie ihre Rücktrittsabsichten kundgetan, vor zwei Jahren habe sie den Entschluss dann definitiv gefasst. Sie gesteht:
«Es ist mir nicht leicht gefallen.»
Hildi Rutz betont, dass die andauernde Coronapandemie verschiedenen Gewerbebranchen grosse Schwierigkeiten bereite. Auch sie selbst, Hildi Rutz betreibt einen Handelsbetrieb mit Schmuck- und Geschenkartikeln, blieb von den Coronamassnahmen nicht verschont. «Das alles hatte negativen Einfluss auf mein Geschäft, wir befinden uns in einer schwierigen Phase», sagt sie.
Trotzdem verlässt Hildi Rutz das Präsidium nicht in Unfrieden, wie sie betont. Differenzen im Vorstand habe es nicht gegeben, und sie werde mit ihrem Geschäft weiterhin Mitglied des Gewerbevereins bleiben. Teilweise seien die Meinungen über die Ausrichtung des Vereins zwar geteilt gewesen. Ihr Rücktritt sei aber auch mit Bedauern aufgenommen worden.
Bilanzierend sagt Hildi Rutz: «Das Positive überwiegt.» Sie erinnert sich an verschiedene Highlights während ihrer Amtszeit. Da war etwa die regionale Industrie- und Gewerbeausstellung (Riga 12), die im Juni 2012 in Uzwil stattfand. Hildi Rutz war Mitglied im OK und die Ausstellung gedieh zu einem grossen Publikumserfolg. Auch der Weihnachtsmarkt im Oberstufenzentrum Oberbüren, von ihr inszeniert, sei ein Erfolg gewesen. Gleichwohl verhehlt Hildi Rutz nicht, dass es nicht immer einfach gewesen sei, Geschäfts- und Privatleben mit dem Präsidium in Einklang zu bringen. Nun biete sich jungen Gewerblerinnen oder Gewerblern die Möglichkeit, die Nachfolge anzutreten und neue Ideen einzubringen.
Interimistisch übernimmt Vizepräsident Bruno Dudli das Präsidium des 120 Mitglieder zählenden Vereins. Dudli sagt:
«Der Rücktritt von Hildi Rutz kommt nicht ganz unerwartet.»
Die Präsidentin habe bereits vor einiger Zeit einen solchen Schritt angekündigt. An der nächsten Hauptversammlung werden deshalb Neuwahlen fällig. «Es wird nicht einfach sein, die Nachfolge zu regeln», sagt Dudli. Er selbst ist beruflich und politisch bereits stark engagiert. Sei es als SVP-Kantonsrat oder als Präsident der Kreispartei Wil. Doch noch bleibe bis zum kommenden Frühjahr Zeit, um die Nachfolge zu regeln. Konkrete Vorschläge lägen zurzeit jedoch noch keine vor.