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Ostschweiz
Wil
Vier von fünf Gemeinderäten treten nicht mehr an: Niederhelfenschwil steht politisch vor einem Neuanfang.
Auf den ersten Blick kommt es einem politischen Erdbeben gleich, wenn 80 Prozent einer Behörde nicht mehr antreten. Mit Missstimmung habe der Verzicht der vier Gemeinderatsmitglieder auf eine erneute Kandidatur aber nichts zu tun, betont Ratsschreiber Marvin Flückiger. Vielmehr handle es sich um unabhängig voneinander gefällte, persönliche Entscheidungen mit unterschiedlichen Gründen – private, berufliche, zeitliche und dergleichen.
Dass Gemeindepräsident Simon Thalmann bei den Gesamterneuerungswahlen am 27. September auf die Kandidatur für eine dritte Amtsdauer verzichtet, hat er bereits vergangene Woche bekannt gegeben (wir berichteten). Der 61-jährige FDP-Politiker steht der Gemeinde Niederhelfenschwil seit Januar 2012 vor und wird seine heutige Funktion per 31. Dezember 2020 aufgeben.
Wie der Gemeinderat nun bekannt gegeben hat, werden es ihm drei Ratsmitglieder gleichtun: Patricia Juen, Peter Schuler und Schulratspräsidentin Gabriela Arn. Nur Ruedi Gschwend, im vierten Amtsjahr, tritt erneut an. Ausser Thalmann sind alle Gemeinderäte parteilos.
Die Schulratspräsidentin ist von Amtes wegen Mitglied des Gemeinderates. Damit kommt es zu einer doppelten Veränderung an der Spitze: Sowohl das Gemeinde- als auch das Schulratspräsidium werden frei.
Damit aber noch nicht genug: Auch Schulrat Oliver Schwingenschrot hat seinen Rückzug angekündigt. Ebenso die Präsidentin der Geschäftsprüfungskommission (GPK), Isabel Hollenstein, sowie das GPK-Mitglied Eugen Nietlispach. Sie alle treten am 27. September nicht mehr zur Wiederwahl an.
Den Zeitplan für die anstehenden Gesamterneuerungswahlen will der Gemeinderat an einer der nächsten Sitzungen festlegen. Nach der Beschlussfassung werde darüber informiert, zu welchem Zeitpunkt entsprechende Wahlvorschläge zuhanden der Ratskanzlei eingereicht werden müssen.