«Nun zur Tat schreiten»

Das Parlament erklärt eine Motion von Sebastian Koller (Grüne Prowil) für erheblich, in der er auf der Oberen Weierwise einen Stadtpark fordert.

Philipp Haag
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Sebastian Koller Parlamentarier Grüne Prowil (Bild: pd)

Sebastian Koller Parlamentarier Grüne Prowil (Bild: pd)

WIL. Die IG Weierwise möchte auf der Oberen Weierwise einen Stadtpark realisieren (die Wiler Zeitung berichtete). Um eine (politische) Verbindlichkeit für das Vorhaben zu erlangen, reichte Sebastian Koller, Stadtparlamentarier der Grünen Prowil, eine Motion ein. Er ist zugleich Präsident der IG Weierwise und erwartet vom Stadtrat unter dem Einbezug der Direktbetroffenen die Ausarbeitung eines Nutzungskonzeptes für den Grünraum Stadtweier-Weierwisen-Breitenloo sowie eines Stadtparkprojekts. Bestandteile sollen Hochwasserschutz- und Renaturierungsmassnahmen für den Krebsbach sein, ein Radweg nach Rossrüti sowie ein Naturerlebnisgebiet für die Obere Weierwise. Koller schlägt zwei Varianten vor: Entweder ein Familien- und Naturpark mit Fussgängerwegen, kleineren Weihern und weiteren Naturobjekten oder ein grossflächiger Weiher (Titel «Neualtweier»), quasi die Wiederherstellung des historischen «Oberen Weiers», der auch als Badeweiher genutzt werden könnte. Die Umsetzung des Projekts soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Der Stadtrat unterstützt das Anliegen, entspricht es doch dem kommunalen Richtplan aus dem Jahr 2010. Einzig beim Zeitplan machte Stadtrat Marcus Zunzer am Donnerstagabend Vorbehalte, weil mehrere Akteure in den Entstehungsprozess involviert seien.

Seit 35 Jahren

«Seit 35 Jahren spricht der Stadtrat von einem Projekt auf der Oberen Weierwise», sagte Koller, «nun ist es an der Zeit, zur Tat zu schreiten.» Einziger Punkt, der gegen das Vorhaben spreche, seien die Kosten. Diese sind noch nicht bekannt. «Doch es handelt sich um eine langfristige Investition, eine, die sichtbar ist», sagte Koller. Kilian Meyer (SP) erachtet den Stadtpark als wichtiges Entwicklungsprojekt für die wachsende Stadt. «Wil braucht ein attraktives Naherholungsgebiet.» Es sei eine Investition, «die rentieren wird». Erwin Schweizer (CVP) hob besonders den Hochwasserschutz hervor, «der verbesserungswürdig ist».

Notwendigkeit bezweifelt

Mario Schmitt (SVP) sprach sich zwar «nicht gegen einen Stadtpark für Familien» aus. Er frage sich aber, ob die Motion angesichts der Pläne des Stadtrats nötig sei. Auch Jigme Shitsetsang (FDP) bezweifelt die Notwendigkeit der Motion. Es sei ja im Richtplan bereits enthalten. Zudem glaubt er, durch die beiden Vorschläge sei die Stossrichtung vorgegeben. «Wil ist schön, wie es heute ist. Es hat genügend Grünflächen.» Die Parlamentarierinnen und Parlamentarier erklärten die Motion mit 28 zu 14 Stimmen für erheblich.