Niklaus Jung kauft die Plattform «Hallowil» und will sie als Genossenschaft möglichst breit abgestützt weiterführen

Nun ist es definitiv: Dieter Max Schenk und Thomas Feller verkaufen «Hallowil» an den Zuzwiler Journalisten Niklaus Jung, der sie in eine noch zu gründende Genossenschaft überführen will. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Hans Suter
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Niklaus Jung (rechts) übernimmt per 1. Januar 2021 die Plattform «Hallowil» von der Kanawai Medien AG. Thomas Feller (links) begleitete die Übernahme und wird auch als zukünftiger Genossenschafter agieren.

Niklaus Jung (rechts) übernimmt per 1. Januar 2021 die Plattform «Hallowil» von der Kanawai Medien AG. Thomas Feller (links) begleitete die Übernahme und wird auch als zukünftiger Genossenschafter agieren.

Bild: PD

Die Plattform kehrt nun dorthin zurück, wo ihr Ursprung ist: Die Internetzeitung «Hallowil» war Mitte 2018 aus dem Pionierprojekt «Infowilplus» hervorgegangen; diese Plattform hatte Niklaus Jung im Jahr 2000 lanciert und 2018 im Sinn einer Nachfolgeregelung an Dieter Max Schenk (90 Prozent) und Thomas Feller (10 Prozent) verkauft.

Vorsorglich gekündigt

Bis Ende 2019 hätte «Hallowil» selbsttragend sein sollen. Das wurde nicht geschafft. Wenige Monate später kam der Lockdown hinzu und verzögerte das Erreichen der finanziellen Ziele weiter. Im Rahmen einer Auslegeordnung hatten sich die Eigentümer im September entschieden, die Zukunft der Plattform grundlegend zu überdenken. Der Redaktion und dem Verkauf wurde damals vorsorglich gekündigt.

Im Vordergrund steht der Fortbestand der Plattform

Per 1. Januar 2021 übernimmt Niklaus Jung «Hallowil» als Besitzer und Chefredaktor. Auf diesen Zeitpunkt hin möchte er die Plattform in eine noch zu gründende Genossenschaft überführen. In der Geschäftsleitung wird er von Thomas Feller unterstützt, der auch Genossenschafter sein wird. «Es geht mir um den Fortbestand der Plattform», sagt Jung. Der 73-Jährige möchte dazu so schnell wie möglich eine breit abgestützte Basis schaffen.

Genossenschaft zur breiten Abstützung

Die Lösung sieht er darin, möglichst viele Werbekunden auch als Genossenschafter zu gewinnen, indem sie einen oder mehrere Anteilscheine zu je 1000 Franken zeichnen. Wie hoch das Genossenschaftskapital sein soll, ist laut Niklaus Jung noch nicht bestimmt. Der Zweck hingegen schon: «Es soll uns in den Anfängen als Manövriermasse dienen.»

Noch kein Personal in Festanstellung

Starten wird «Hallowil» am 1. Januar 2021 ohne fest angestelltes Personal. «Die bisherigen Mitarbeitenden und Korrespondenten laden wir ein, als Freelancer für uns tätig zu sein», sagt Jung. Bereits zugesagt hat Thomas Gantner, der weiterhin für den Verkauf zuständig ist. Sobald als möglich will sich Niklaus Jung als Chefredaktor zurückziehen und einem Festangestellten Platz machen.