Niederbüren hat sich einen modernen Gabelstapler geleistet: War da nicht mal was mit der Gemeinde und einem Hubstapler? Der Seitenblick, die wöchentliche Glosse der «Wiler Zeitung» geht dieser Frage nach.
Niederbüren hat sich einen neuen, modernen Dreiradstapler mit Elektroantrieb geleistet, schreibt die Gemeinde in ihrem aktuellen Mitteilungsblatt. Eine auf den ersten Blick unscheinbare Meldung, die aber vage Erinnerungen weckt. Niederbüren und der Gabelstapler – war da nicht mal was?
Die Ahnung trügt nicht. Vor ziemlich genau einem Jahr ging in Niederbüren die Suche nach einer neuen Gemeindepräsidentin oder einem neuen Gemeindepräsidenten los. Einer der beiden offiziellen Kandidaten, Christof Koenig aus dem Aargau, Meteorologe, Schulleiter, Kantilehrer, Gemeindeschreiber, betätigte sich in jener Zeit als – genau – Gabelstaplerfahrer. «Ich bin seit zwei Wochen Suva-geprüfter Gegengewichtsgabelstapler- und Teleskopgabelstaplerfahrer», erzählte er an einer öffentlichen Podiumsdiskussion. Seine neu erlernten Fähigkeiten setzte er damals beim Zeltaufbau beim Eidgenössischen Turnfest in Aarau unter Beweis.
Hat die Bevölkerung Niederbürens aufs falsche Pferd gesetzt, als sie statt Christoph Koenig seine Konkurrentin Caroline Bartholet ins Amt gewählt hat? Wohl kaum. Dennoch hätte ein des Gabelstaplerfahrens mächtiger Gemeindepräsident durchaus seine Vorzüge.
So könnte er beim Dorffest den Biernachschub in grossen Mengen sicherstellen. Tuckerte er mit seinem Gabelstapler durchs Dorf, von einem Termin zum nächsten, würde er zur Verkehrsberuhigung und zur generellen Entschleunigung beitragen. Im Krankheitsfall könnte der Höchste im Dorf gleich selbst im Werkhof einspringen. Auch für Empfänge liesse sich ein Hubstapler einsetzen – einfach ein royaler Sessel auf die Gabeln gestellt und fertig. Und am besten: Unliebsame Gegenstände und Personen wären ganz einfach aus dem Dorf zu schaffen.