Die Musikanten können auf einer eigens für sie angelegten Strasse Marschmusik üben, und die Bevölkerung kann sich auf einer Geländebahn fit halten – die Hastag verabschiedet sich vom Kiesabbau in Niederbüren mit zwei Geschenken.
NIEDERBÜREN. Welcher Musikverein hat das Privileg, für das Üben der Marschmusik eigens eine Strasse zu bekommen? Die Musikgesellschaft Niederbüren kommt in den Genuss einer solchen Strasse. Sie ist 5,5 Meter breit und rund 300 Meter lang. Die Marschmusikstrecke ist das Abschiedsgeschenk der Firma Hastag an die Bevölkerung von Niederbüren. Damit aber nicht genug, es kommt noch ein weiteres Geschenk dazu: ein Parcours mit einer 400 Meter langen, gelenkschonenden Geländebahn und sechs Fitnessstationen.
Während die Niederbürer Musikantinnen und Musikanten auf der neu angelegten Strasse die Marschmusik proben, kann sich der Rest der Bevölkerung auf dem Parcours fit halten. Und dabei an die Zeit zurückdenken, als täglich mit Kies beladene Lastwagen durch das Dorf rollten und gelegentlich für Ärger sorgten. Das über 50 Jahre lang. Denn über diesen Zeitraum hat die Hastag in Niederbüren Kies abgebaut. In den letzten rund zehn Jahren war das St. Galler Unternehmen allerdings damit beschäftigt, die Gruben wieder aufzufüllen und zu renaturieren. Das Ergebnis der Rekultivierung darf sich sehen lassen. Am Rande des Dorfes ist ein schönes Naherholungsgebiet entstanden. Die Hastag übernimmt die Kosten sowohl für den Fitnessparcours als auch für die Marschmusikstrecke und führt einen Teil der Arbeiten selbst aus.
Bei Festivitäten diene die Marschmusikstrecke auch als zusätzlicher Parkplatz, erklärt der Liegenschaftsverwalter der Gemeinde, Michael Huber. Er lobt die Anstrengungen der Hastag, die bei der Rekultivierung sorgsam und gründlich vorgegangen sei. «Die Bevölkerung darf sich über die Geschenke freuen. Sie sind eine Entschädigung für die Umtriebe, welche im Dorf durch den Kiesabbau erduldet werden mussten.»