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An der Bürgerversammlung im März werden die Oberbürerinnen und Oberbürer über das geplante Projekt befinden.
Das Gemeindehaus von Oberbüren hat mehr als ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel: Das Hauptgebäude, in dem die Behördenmitglieder noch heute ihren Dienst tun, wurde im Jahr 1963 erbaut. Der Anbau auf der Westseite erfolgte dann 1990, und 2009 wurde schliesslich im Erdgeschoss ein neuer Eingang erstellt und die Räumlichkeiten teilweise umgebaut. Was damals aber nicht erfolgte, war eine energetische Sanierung.
Das ist nun der Grund für die geplante Gesamtsanierung des Gemeindehauses. «Das Gebäude ist energetisch in die Jahre gekommen», erklärt Gemeindepräsident Alexander Bommeli auf Nachfrage. Zusammen mit den beiden zuständigen Architekten des Flawiler Architekturbüros HAB AG stellte er das rund 2,8 Millionen Franken teure Projekt am Montagabend der Bevölkerung vor.
Das Sanierungsprojekt beinhaltet eine ganze Reihe von Massnahmen: So ist neben der Erneuerung der Gebäudehülle und der Heizungen auch die Instandstellung der Elektroinstallationen, der Sanitäranlagen sowie der Bodenbeläge vorgesehen. Zudem sollen einzelne Schalter umgebaut werden. Vorgesehen ist auch der Bau einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Gemeindehauses und die Neumöblierung der gesamten Verwaltung.
Augenscheinlichste Veränderung durch die Sanierung wird – neben den Solarzellen – die definitive Aufhebung des zweiten Eingangs rechts des Haupteingangs sein, die auch den Abbruch des Treppenhauses bedeutet. «Dort wird auf beiden Stockwerken je ein Büro entstehen», erklärt Bommeli. Ansonsten gebe es nach Aussen hin aber wenig Veränderungen.
Beim direkt ans Gemeindehaus anschliessende, im gleichen Jahr erbaute Gebäude wird ebenfalls die Gebäudehülle saniert. Wo früher der Polizeiposten stationiert war, befinden sich heute eine Wohnung und eine Garage.
Ohne Einfluss bleibt die Sanierung auf das neben dem Gemeindehaus stehende Gebäude, dem 1965 erbauten ehemaligen Feuerwehrdepot, das heute zwei Wohnungen beherbergt und dessen Garagen vom Bauamt und dem Werkhof genutzt werden. Da sich laut Bommeli ohnehin früher oder später die Frage nach der Nutzung dieses Gebäudes stellt, verzichte man auf dessen Sanierung.
Geprüft wurde auch ein Gemeindehaus-Neubau statt einer Sanierung. Dieser hätte gemäss dem Architekten der HAB AG aber mehr als doppelt so viel gekostet, rund 6,2 Millionen Franken nämlich – zu viel für den Gemeinderat, wie Gemeindepräsident Bommeli erklärt.
Der Fahrplan der Gemeinde sieht vor, mit den Vorbereitungsarbeiten – Baubewilligungsverfahren, Submission – bereits im nächsten Jahr loszulegen. Mit der Sanierung soll dann spätestens Anfang Sommer 2021 gestartet werden, sodass die rund sechs Monate dauernden Arbeiten bis Ende 2021 beendet werden können. Während der Zeit der Bauarbeiten wird die Gemeindeverwaltung in ein Provisorium umziehen. «Geplant ist, einen Teil des Mehrzweckgebäudes Neudorf zu nutzen und voraussichtlich zusätzliche Büro-Container auf dem Areal aufzustellen», erklärt Bommeli.
Das letzte Wort hat allerdings die Bürgerschaft. Sie entscheidet an der Bürgerversammlung vom Montag, 23. März, über die Annahme des Sanierungsprojektes.