Statt einer traditionellen Uniform hat sich die Stadtharmonie Wil einen klassischen Anzug massschneidern lassen. Dem Publikum beim Jahreskonzert und der damit verbundenen Neuuniformierung gefällt es.
Bei Zalando wären die 50 neuen Anzüge für die Mitglieder der Stadtharmonie Wil wohl kostengünstiger gewesen. Doch was, wenn sich Neumitglieder ebenso massgeschneidert einkleiden wollen? Dann ist es nur von Vorteil, wenn man von Beginn weg ein Fachgeschäft hinzugezogen und engagiert hat. Das hat die Stadtharmonie gemacht, nachdem sich die vierköpfige Uniformkommission konstituiert und man innerhalb des Vereins eine Umfrage gestartet hatte.
Eine Neuuniformierung für einen Verein mit derart vielen Mitgliedern kostet Geld – viel Geld. Mit den vier Hauptsponsoren und unzähligen weiteren privaten Spendern gelang es schlussendlich, das nötige Kleingeld aufzutreiben. Doch die Stadtharmonie hat in den vergangenen Jahren nicht nur Sponsoren aufgetrieben, sie war auch selbst aktiv. Mit Teilnahmen am Wiler Stadtmarkt, dem Verkauf von Schoggitalern und mehreren Auftritten machte sie unentwegt Werbung in eigener Sache.
Während viele befreundete Musikgesellschaften aus der Region ihrer Linie der altbewährten Uniform treu bleiben, geht die Stadtharmonie andere Wege. Alles andere als 08/15, mit modernem Stoff und hauptsächlich in Schwarz-Weiss gehalten, präsentiert sich der neue Anzug. Sportlich-elegant und mit Fliege wird fortan musiziert.
Wobei festgehalten sein will, dass die Uniform variabel ist. Für die Sommerständchen kann die Bekleidung so verändert werden, dass nicht mit Hitzewallungen gerechnet werden muss. Anders dann der Auftritt für die Kirchenkonzerte oder für einen Kreismusiktag; die Vielfalt macht es eben aus.
Vereinspräsidentin Katja Bürkler betont an der Neuuniformierung im Rahmen des Jahreskonzerts die Unterstützung seitens der Stadt Wil sowie der katholischen Kirchgemeinde Wil. «Es macht uns natürlich stolz, einen derart basisfundierten und treuen Rückhalt bis in den Stadtrat und die Kirche zu geniessen», so Bürkler.
Das Jahreskonzert vom Samstagabend lockte über 300 Besucherinnen und Besucher an. Die Stadtharmonie gab unter der Leitung von Andreas Signer Stücke von «Star Wars», «Träne» oder «Hawaii Five-O» zum Besten.
Am Vorabend sah es etwas anders aus. Da feierte die Stadtharmonie im Wiler Stadtsaal zusammen mit dem Stradis Orchester anlässlich eines Galaabends in den Abend hinein. Präsidentin Katja Bürkler sagt rückblickend:
«Auch hierbei herrschte eine absolut tolle Stimmung. Endlich konnten wir wieder konzertieren, miteinander feiern und den Blasmusikfreunden eine Freude machen.»