Mahnende Worte an der Basis

Am Behördenapéro des Arbeitgeberverbandes Südthurgau stellte Präsident Martin Model der Industrie eine gute Prognose für das laufende Jahr. Er hob aber auch den Mahnfinger und sprach von «gewaltigen Herausforderungen».

Simon Dudle
Drucken
Keine selbstverständliche Entwicklung: Arbeitgeberverband-Präsident Martin Model zeigte auf, dass die Balken nicht einfach so grösser werden und weiterhin voller Einsatz nötig ist. (Bilder: Simon Dudle)

Keine selbstverständliche Entwicklung: Arbeitgeberverband-Präsident Martin Model zeigte auf, dass die Balken nicht einfach so grösser werden und weiterhin voller Einsatz nötig ist. (Bilder: Simon Dudle)

RICKENBACH. Für die Behördenmitglieder war es am frühen Donnerstagabend zwar der jährliche Apéro im Januar, jedoch an einem nicht gewohnten Ort. Waren sie in den vergangenen Jahren jeweils im Auditorium der Forschungsanstalt Agroscope in Tänikon zu Gast gewesen, so fand das Referat dieses Mal an der Basis statt – in der Druckerei Zehnder in Rickenbach (siehe Kasten).

«Industrie hat grossen Druck»

Während andernorts vielfach von «Wachstum» und «überstandener Krise» die Rede ist, mahnte Verbandspräsident Martin Model vor allzu grossen und verfrühten Luftsprüngen. «Es ist beinhart geworden. Die Industrie hat wegen des Euro grossen Druck», sagte Model. Die meisten Unternehmen hätten eine grosse Margeneinbusse zu verzeichnen, und zwar unabhängig davon, ob sie im Export tätig seien oder nicht. «Der Preis wird in Europa gemacht und nicht in der Schweiz. Die meisten rechnen nur noch in Euro, der zu einer Handelswährung geworden ist», sagte Model. Aus seiner Sicht ist nicht einfach so alles in Butter. Darum empfand er eine Druckerei als passenden Ort für eine solche Veranstaltung, da dort die Spannungsfelder gut aufgezeigt werden können. «Nicht alle nehmen einfach so am Wachstum teil und viele Branchen kämpfen mit gewaltigen Herausforderungen. Jeder Unternehmer hat sich den Erfolg hart erarbeitet und muss sich auch weiterhin sputen», sagte der Verbandspräsident.

Hoffen auf den Euro

Für das laufende Jahr stellte er den Hinterthurgauer Unternehmen eine positive Prognose und nahm dabei sein eigenes Unternehmen Inno Recycling in Eschlikon als Indikator. «Punkto Konjunktur bin ich optimistisch. Vielleicht hilft uns ja auch der Euro. Der Januar war bis jetzt gar nicht so schlecht», sagte Model.

Beim Behördenapéro des Arbeitgeberverbandes Südthurgau zeigte Gastgeber Andreas Zehner, wie der Druck einer Zeitung funktioniert.

Beim Behördenapéro des Arbeitgeberverbandes Südthurgau zeigte Gastgeber Andreas Zehner, wie der Druck einer Zeitung funktioniert.