Der Wiler Jungautor Elias Hilb veröffentlichte vor kurzem sein erstes Buch. Im Krimi-Thriller «Tödliche Täuschung» wird die Geschichte von drei Schulfreunden erzählt, die einen Streich zu weit treiben.
Ein gemobbter Mitschüler, drei halbstarke Jugendliche auf der Flucht und die Polizei, die lange im Dunklen tappt; Freunde des Krimi-Genres dürfen sich beim Buch «Tödliche Täuschung» auf eine spannende Geschichte freuen. Der Jungautor Elias Hilb aus Wil sagt: «Mein Buch ist für Jung und Alt.»
Für den 18-jährigen Lernenden ist es das erste Buch, das er selbst geschrieben und veröffentlicht hat. Er vollendete sein 126-seitiges Werk innerhalb von vier Monaten. Von der Idee bis zum Endprodukt ging Hilb verschiedene kreative Wege. So war das Buch zuerst als Drehbuch für einen Film angedacht.
Zum Schreiben kam Hilb durch den Schulunterricht. «Meine Deutschlehrer lobten mich oft, dass ich gut im Schreiben von Kurzgeschichten bin.» Der junge Filmliebhaber fühlte sich daraufhin dazu berufen, sich an seinem ersten Drehbuch zu probieren. Für ihn sei das Schreiben von Geschichten ein kreatives Ventil. Hilb sagt:
«Es ist, als könnte man seine eigene Welt kreieren.»
Wie für viele Autoren war es für Hilb zuerst schwierig, einen passenden Anfang zu finden. Nachdem er diesen aber meisterte, sei die Geschichte regelrecht aus seinen Fingern geflossen. «Ich habe mich über Wochen hinweg immer wieder an den Laptop gesetzt und stundenlang geschrieben», sagt Hilb. Nach wenigen Monaten des Schreibens war das Drehbuch, das später zu einem Buch wurde, dann fertig.
Die Geschichte erzählt von drei Schulfreunden, die im US-Staat Florida gemeinsam auf das College gehen. Aufgrund eines Mobbingfalls spielen die Freunde Klassenkameradinnen einen misslungenen Streich, der zu einem Todesfall führt. Aus Angst vor den Konsequenzen begeben sie sich auf die Flucht und geraten in ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei.
Elias Hilbs Mutter, die Inhaberin eines Nagelstudios in Wil ist, und sein Vater, der als Schuleiter in Uzwil arbeitet, halfen ihm beim Gegenlesen des Thrillers. «Sie gaben mir Tipps, wo ich noch Änderungen vornehmen sollte. Einige übernahm ich, einige nicht», sagt der angehende Kaufmann mit einem Schmunzeln. Zum Schluss korrigierte der Grossvater allfällige Rechtschreibfehler. Die Familie machte sich im Anschluss gemeinsam an die Vermarktung des Buches.
Wer sein Buch über einen Verlag veröffentlichen möchte, muss zuerst tief in die Tasche greifen. Das überraschte Elias Hilb. «Viele Verlage hatten Interesse an dem Buch.» Doch der Preis für den Buchdruck war zu hoch. «Ich habe Angebote erhalten, bei denen ich bis zu 30'000 Franken vorstrecken sollte.» Das war für den Lernenden nicht machbar. Deshalb legte er das Projekt für ein halbes Jahr auf die Seite.
Ein guter Freund von Hilb brachte ihn bei einem Gespräch darauf, dass er das Buch auch über Amazon veröffentlichen könnte. Der Onlineversandhändler bietet Autoren die Möglichkeit, ihre Werke ohne grossen Kostenaufwand zu publizieren. Das eigene Buch ist dann als E-Book oder Hardcopy verfügbar. Elias Hilb sagt:
«Es brauchte nur wenige Klicks und mein Buch war innerhalb von 18 Stunden online verfügbar.»
Seit dem 1. Juni haben Bücherwürmer weltweit die Möglichkeit, sein Buch zu bestellen. Für Hilb ein unbeschreibliches Gefühl. «Ich bin sehr stolz darauf, dass ich jetzt ein Buch unter meinem eigenen Namen habe.» In seinem Wohn- und Schlafzimmer habe er die ersten Hardcopys seines Débutwerkes aufgestellt.
Für die Zukunft hat sich der 18-Jährige vorgenommen, sein Handwerk weiterzuentwickeln. Für ihn sei «Tödliche Täuschung» erst der Anfang seiner Autorenkarriere. Er möchte weiterhin an Drehbüchern arbeiten. «Tödliche Täuschung» hat er bereits an lokale Filmemacher versendet. «Über eine Verfilmung würde ich mich sehr freuen.»