Lediglich die Sozialhilfe sorgte im Parlament für Diskussionen

Am Donnerstag tagte das Parlament in der Wiler Tonhalle. Das gab zu reden.

Nicola Ryser
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Die Zahl der Sozialhilfebezüger sei in Wil um einiges grösser als in anderen Gemeinden der Region, betonten die Parlamentarier. (Bild: Keystone)

Die Zahl der Sozialhilfebezüger sei in Wil um einiges grösser als in anderen Gemeinden der Region, betonten die Parlamentarier. (Bild: Keystone)

Dann wurde es doch noch ein wenig laut in der Tonhalle. SVP-Parlamentarier Benjamin Büsser nahm Stellung zur Antwort des Stadtratsauf seine Interpellation «Sozialhilfe als Fass ohne Boden?». In Vorstoss stellte Büsser unter anderem die Fragen, wie sich die Zahlen der Sozialhilfebezüger in den vergangenen Jahren verhalten hätten und wie der Stadtrat gedenke, diese Zahlen zu senken. Büsser sei zwar zufrieden mit Beantwortung des Stadtrats, zeigte sich jedoch nicht einverstanden mit der Meinung, dass mehr personelle Ressourcen zu einem besseren Resultate führen würden. Zudem unterstrich der Parlamentarier, dass man auch die Missbräuche bekämpfen müsse.

Mehrere Parlamentarier ergriffen daraufhin das Wort und äusserten sich zur aktuellen Handhabung der Sozialhilfe – es folgte einiges an Kritik. Roland Bosshard von der CVP und Guido Wick von den Grünen Prowil verlangten klarere und kreativere Lösungen, um die Betroffenen zu unterstützen, Roman Rutz (EVP) forderte genauere Zahlen und Vergleiche mit anderen Städten, damit die richtigen Schlüsse gezogen werden können. Erika Häusermann (GLP) fragte sich, warum die Zahlen der Sozialhilfebezüger im Vergleich zu anderen Städten in der Region so stark anstiegen, und Reto Gehrig von der CVP glaubt, dass den «erschreckenden Zahlen» mit einer engeren Begleitung der Betroffenen entgegengewirkt werden kann.

Grössere Belastung als in anderen Gemeinden

Stadtrat Dario Sulzer offenbarte als Reaktion, dass es vor zwei Jahren einen grossen Wechsel bei den Mitarbeitenden der Sozialhilfe gegeben habe. Man habe zwar Prozesse verbessert, jedoch bedürfe es in den Sozialen Diensten noch mehr an Personal. Im Vergleich zu anderen Gemeinden sei die Belastung viel grösser. Es blieb der einzige Diskussionspunkt in einer sonst harmonischen Tagung des Stadtparlaments. Die beiden Anträge zur Sanierung der Badwassertechnik in der Badi Weierwiese sowie die Reglementanpassung des Pater Magnus Hungerbühler-Fonds wurden einstimmig genehmigt.