In diesem Frühsommer werden erstmals Bartgeier in den Schweizer Nordalpen ausgewildert. Der WWF führt in Wil am 28. April einen Gönnerlauf durch. Auch Schulbesuche zum Thema «Bartgeier» werden vom WWF angeboten.
Ab kommendem Frühsommer sollen im Jagdbanngebiet Graue Hörner im Calfeisental Bartgeier ausgewildert werden. Der eindrückliche Aasfresser, der am liebsten Knochen von verendeten Tieren frisst, war ursprünglich in der ganzen Schweiz heimisch und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im Alpenraum ausgerottet.
Am Mittwochmorgen, dem 28. April, von 9 bis 11 Uhr führt der WWF in Wil einen Gönnerlauf durch. Die Laufstrecke führt rund um den Weiher. Am Zwei-Stunden-Lauf kann jedermann teilnehmen. Der Erlös wird für die Auswilderung von jungen Bartgeiern im Calfeisental eingesetzt. Die beiden Läufer, die die grösste Strecke zurücklegen oder den grössten Betrag zugunsten der Bartgeier sammeln, dürfen den Wildhüter bei der Bartgeierpirsch begleiten. Als Anerkennung winken auch drei Gruppenpreise. Anmeldungen und Auskunft bei: www.wwf-sg.ch oder 071 223 29 30 (WWF St. Gallen).
Seit 1987 wurden in den Alpen immer wieder junge Bartgeier ausgewildert. Heute leben im Alpenbogen gemäss WWF wieder über 150 Bartgeier. Dank dem Wiederansiedlungsprojekt, das seit seinem Start vom WWF mitgetragen wird, hätten sich inzwischen erste Populationskeime, wie im Raum Engadin, in Haute-Savoie und dem angrenzenden Wallis, gebildet.
Allerdings sei die genetische Basis der Wildpopulation noch zu klein. Die Stiftung Pro Bartgeier und der WWF möchten dem mit neuen Auswilderungen in den Schweizer Nordalpen entgegenwirken und die flächige Besiedlung des ehemaligen Verbreitungsgebiets fördern. In den nächsten 10 bis 15 Jahren soll ein neuer Populationskeim gebildet und die genetische Basis der wildlebenden Bartgeierpopulation verbessert werden. (pd.)