Zehn Kandidaten stellen sich im Juli der Wahl zum Mister Heubuuch 2011. Einer von ihnen ist der 24-jährige Werner Schläpfer aus Nassen, der im Beruf des Landwirts Zukunft sieht.
Nassen. «Der Gewinner sollte das richtige Bild der Landwirtschaft vermitteln können», ist Werner Schläpfer der festen Ansicht. Nicht gegenüber der ländlichen Bevölkerung – etwa den Leuten aus dem Toggenburg –, sondern gegenüber Städtern oder allgemein jenen Leuten, die nicht genau wissen, was es mit dem Beruf des Landwirts auf sich hat. «Oft wenn ich mit Leuten ins Gespräch komme, zeigt sich, dass sie zwar Vorstellungen von meinem Beruf haben, aber im Grunde nur wenig darüber wissen.» Gerade, wenn es um staatliche Subventionen gehe, erläutere er seinem Gegenüber gerne, weshalb die Gelder so hoch sind und wozu sie tatsächlich aufgewendet werden. Werner Schläpfer sähe sich gerne als Mister Heubuuch 2011, um «einen der wichtigsten Berufe, denn schliesslich produzieren wir Nahrungsmittel» präsentieren zu können.
Der 24-Jährige ist gelernter Landwirt, wohnt und arbeitet im Thurgau. Seit sechs Jahren fährt und bedient er täglich als Erntehelfer landwirtschaftliche Maschinen in der ganzen Ostschweiz. Zurzeit lebt er auf dem elterlichen Hof in Nassen und verrichtet stellvertretend für seinen Vater Werner senior, der beide Schultern hat operieren müssen, die täglichen bäuerlichen Arbeiten. Schläpfers Hof ist auf Milchwirtschaft ausgerichtet. Dazu haben sie einige Mastsauen und insgesamt 45 Kälber und Kühe, teils in einem Laufstall. Den Hof, den der aus dem Appenzell stammende Vater vor 15 Jahren gekauft hat, will Werner Schläpfer später übernehmen. «Mir gefällt es hier im Neckertal sowie im Dorf. Hier spürt man, dass der Zusammenhalt unter den Leuten noch gross ist», so der Mister Heubuuch-Kandidat. Sich zur Wahl des schönsten und originellsten Schweizer Bauern zu stellen, war nicht Werner Schläpfers eigene Idee. Eine seiner vier Schwestern habe schon immer gesagt, ihr Bruder würde einmal teilnehmen. Kurzum hat sie ihn für die Wahl angemeldet und er wurde prompt zum Casting nach Zürich eingeladen.
«Sicher keine schlechte Erfahrung», meint der Jungbauer, «selbst wenn ich nicht gewinnen sollte. Verlieren kann ich dabei nichts.» Und so ungelegen kommt dem 24-Jährigen die Abwechslung sicher nicht: «Bei mir muss immer was laufen, Langeweile geht gar nicht.» Gerade deshalb schätzt er seinen Beruf. Tiere, Maschinen, Landschaft, sein eigener Chef zu sein und grösstenteils frei wählbare Arbeitszeiten machen jeden Tag abwechslungsreich. Ob Werner Schläpfer den Anforderungen an den Mister Heubuuch entsprechen wird? Er sei flexibel und unkompliziert, meistens auch lustig und nicht selten spontan. Zudem ist der Neckertaler ein Weitdenker. «Hier wäre so vieles machbar», erklärt der 24-Jährige und zeigt auf das Dach des Stalls, «zum Beispiel im Bereich Energie. Ich könnte Sonnenkollektoren installieren lassen.» Für eine Biogas-Anlage sei der Hof zu klein. Vielleicht wird sich daran was ändern, wenn Werner Schläpfer ihn übernimmt. «Mal schauen, was kommt. Schliesslich ist mein Vater ja noch jung.»