KOSTBAR: Auch Silber ist manchmal Gold wert

Schweizer Münzen mit einem Gesamtwert von über zehn Millionen Franken präsentiert das Auktionshaus Rapp der Öffentlichkeit in einer Sonderausstellung. Versteigert werden diese aber nicht.

Ursula Ammann
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Vor der grossen Eröffnung waren gestern die Medien eingeladen. Presse, Radio und Fernsehen reagierten mit grossem Interesse auf die Münzausstellung. (Bild: Ursula Ammann)

Vor der grossen Eröffnung waren gestern die Medien eingeladen. Presse, Radio und Fernsehen reagierten mit grossem Interesse auf die Münzausstellung. (Bild: Ursula Ammann)

Ursula Ammann

ursula.ammann@wilerzeitung.ch

Welchen Wert hat ein Fünfliber? «Fünf Franken» wäre auf diese Frage wohl die gängigste Antwort. Dass ein Geldstück auch hunderttausend mal so viel wert sein kann, wie die Zahl, die darauf steht, zeigt der Fünffränkler aus dem Jahr 1886. Es ist die teuerste Münze der Schweiz, eine von vielen Kostbarkeiten, die bis am 12. Mai im Auktionshaus Rapp in Wil zu sehen sind. In der Sonderausstellung «L’Excellence Suisse» präsentiert das Familienunternehmen Münzraritäten, Originalmodelle und Skizzen in einem Gesamtwert von über zehn Millionen Franken. Gestern Abend ist die Ausstellung mit geladenen Gästen eröffnet worden. Ab Dienstag ist sie für alle Interessierten zugänglich.

Eine Silbermine in Nevada und eine umstrittene Locke

«L’Excellence Suisse» widmet sich in erster Linie der Entstehung und Geschichte des Schweizer Frankens. Weiter sind alle Goldmünzen zu bewundern, welche die Schweiz ab 1873 ausgegeben hat. Die Besucher erfahren etwa, wie ein kleines Detail auf einem 20-Franken-Goldvreneli dessen Wert massiv in die Höhe treibt. Bei diesem Detail handelt es sich um eine Stirnlocke, die der Dame auf der Münze ins Gesicht hängt. Allerdings gibt es nur zwölf Stirnlocken-Vrenelis. Sie wurden probehalber geprägt. Der Bundesrat fand diese Frisur aber zu sexy. Sie verleihe «dem Frauenzimmer ein frivoles Aussehen», war er der Meinung. Die junge Schweizerin erschien auf der Münze fortan mit gebändigtem Haar. Es blieb bei nur einem Dutzend Stirnlocken-Vrenelis. Sie haben heute je einen Wert von 150 000 bis 200 000 Franken. Der Grund für den hohen Preis des Fünflibers aus dem Jahr 1886 liegt derweil in der Entdeckung einer Silbermine in Nevada.

Die Ausstellungsexponate stammen aus zwei privaten Sammlungen. Und sie gehen auch wieder dorthin zurück. Bis dahin werden sie wohl einige Blicke der Bewunderung auf sich ziehen. Selbst Sammler aus Übersee werden gemäss Marianne Rapp Ohmann, Geschäftsführerin des Auktionshauses, erwartet. «Mir war es aber wichtig, etwas für die breite Bevölkerung zu machen und nicht nur für eingefleischte Münzensammler», sagt sie. Deshalb kommen die Erklärungen zu den kostbaren Stücken in kurzen und knackigen Texten auf Stellwänden daher und richten sich auch ans Laienpublikum.

Hinweis

Die Ausstellung ist vom 2. bis 12. Mai jeweils von Dienstag bis Freitag, 14 bis 17 Uhr, geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos. Am Samstag, 6. Mai, von 10.30 bis 16 Uhr findet zusätzlich ein Expertentag für Münzen statt. Weitere Infos unter www.rapp-münzen.ch.