Kontroverse um kirchlichen Begegnungsraum

Die Gestaltung des Begegnungsraumes im hinteren Teil der evangelischen Kirche von Niederuzwil war bereits an der Bürgerversammlung ein kontrovers diskutiertes Thema. Nun wurden konkrete Vorschläge präsentiert.

Josef Bischof
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Im hinteren Teil der Kirche sind Bänke entfernt worden, um Raum für die Begegnung nach Gottesdiensten zu schaffen (Bild: Josef Bischof)

Im hinteren Teil der Kirche sind Bänke entfernt worden, um Raum für die Begegnung nach Gottesdiensten zu schaffen (Bild: Josef Bischof)

Dass hinten in der Kirche einige Bänke weichen und einem Raum für Begegnungen nach den Gottesdiensten Platz machen mussten, scheint einigen Kirchbürgern noch immer ein Dorn im Auge zu sein. Obwohl die Neuerung beschlossen ist. Mit dem «offenen Kirchgemeindeabend», wollte sich die Kirchenvorsteherschaft nun ein Bild darüber verschaffen, ob und wie der Begegnungsraum attraktiver gemacht werden könnte.

Gratisvariante oder Ausbau für 55000 Franken.

Gut 30 Gemeindeglieder konnte Valentin Arnold, Präsident der Kirchenvorsteherschaft, begrüssen. Vorgängig der Diskussion umriss er die Möglichkeiten der Ausgestaltung des Begegnungsraumes. Kostenmässig bewegten sich die Vorschläge zwischen null Franken bei der Belassung des Status quo bis zu 55000 Franken bei der Ausführung der Maximalvariante.

Der Begegnungsraum stand in seinen einzelnen Bereichen zur Diskussion. Dabei ging es um den Boden, den Kaffeebereich, die Spielecke, den Sitzbereich, die Stehtische und die Toilette. Jener Teil des Begegnungsraumes, welcher durch das Entfernen von Kirchenbänken gewonnen worden ist, weist einen Holzboden auf, der gegenüber dem Sandsteinboden um 2,5 cm erhöht ist. Die Kante wurde als unfallgefährlich kritisiert. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung hatte sie aber als tolerierbar bezeichnet. Ein möglicher Ersatz des Holzbodens würde Kosten zwischen 20000 und 45000 Franken verursachen. Die Unfallgefahr könnte auf einfache Weise durch eine Auszeichnung der Kanten vermindert werden.

Ideen für alle Bereiche

Die beiden Kaffeemaschinen und das Geschirr liessen sich nach Ansicht der Verwaltung auf einem Tisch mit Unter- und Oberbau unterbringen. Beides zusammen würde 4400 Franken kosten. Im Kinderbereich möchte man das bestehende Angebot durch ruhige Spielsachen und Bücher für 500 Franken ergänzen.

Die Stehtische könnten durch drei fixe Stehtische ersetzt werden. Im Sitzbereich wären für zwei runde Tische und acht Stühle 5000 Franken aufzuwenden. Bei den Toiletten will man nichts ändern. Jene der Kirche und das Behinderten-WC im Kirchgemeindehaus genügten.

Die Vorschläge fanden sowohl Zustimmung als auch Ablehnung. Ausschlaggebend war wohl das Bild, das jemand von der Kirche hat. Jene, die sich eine offene, einladende Kirche wünschen, sehen in einem attraktiven Begegnungsraum eine gemeinschaftsfördernde Notwendigkeit. Ablehnung wurde mit der Störung der Liturgie und der Würde des Kirchenraumes begründet. Die Kirchenvorsteherschaft steht nun vor der Aufgabe, die Meinungen zu gewichten und in Ausgestaltungsvorschläge einfliessen zu lassen.