Die Saalbaufrage in Kirchberg ist nach dem Nein an der Urne ungelöst. Deshalb ruft der Gemeinderat eine «Saal-Konferenz» ins Leben. Darüber und über andere Themen informierte die Gemeinde gestern an einer Medienorientierung.
KIRCHBERG. «Wir stehen wieder am Anfang», sagte Christoph Häne. Damit sprach der Gemeindepräsident die Saalbaufrage an. Kurze Rückblende: Die Bürgerschaft verwarf im September 2012 einen Kredit von 17,5 Mio. Franken für einen Gemeindesaal mit Tiefgarage deutlich. «Die Saalbaufrage für das Dorf Kirchberg ist nicht gelöst», schreibt Häne im Vorwort des Jahresberichtes. Denn: der heutige Saal im «Toggenburgerhof» weist Alterserscheinungen auf. Und die Hotel Toggenburgerhof AG, die den Saal besitzt, will ihren Betrieb erweitern. Ein Spannungsfeld. Um sich an die Lösung heranzutasten, ruft der Gemeinderat eine «Saal-Konferenz» ins Leben. Diese soll die Interessen der Bevölkerung widerspiegeln. Sportvereine, Musikvereine, Parteien, Kritiker, Befürworter, Vertreter der Dörfer. Alle sollen sie im Frühling erstmals zusammenkommen. Diese Konferenz soll einen Konsens über ihre Absicht und die nächsten Schritte festlegen. Bis 2014 – so der grobe Zeithorizont – soll bekannt sein, wohin es gehen soll.
Die Saalbaufrage war nicht die einzige, welche die Gemeinde 2012 beschäftigte. Durch die neue Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KES) wurden in der Gemeindeverwaltung Kapazitäten von rund 70 Stellenprozenten frei. Diese sollen nun für die Betreuung von Asylsuchenden und Flüchtlingen eingesetzt werden. Häne: «Wir sind überzeugt, dass Menschen, die sich rasch integrieren, besser von der Gesellschaft aufgenommen werden.» Stichworte hierbei sind sprachliche Fähigkeiten, aber auch die Erwerbsfähigkeit. Das Sozialamt hat den Auftrag, auch eine Betreuungsgruppe aus der Bevölkerung aufzubauen.
Ein Thema ist auch die Richtplanung. Diese regelt etwa die Siedlungsentwicklung für die nächsten 25 Jahre. Auf die Gesamtrevision des Richtplans, die abgeschlossen ist, folgt jene des Zonenplans. «Dieser legt für jede Parzelle fest, was gilt», sagte Häne. Der Zonenplan ist für alle Grundeigentümer verbindlich. Im April schickt der Gemeinderat den Entwurf an den Kanton; gleichzeitig soll eine öffentliche Einsichtnahme stattfinden. «Viel Neues ist für die Eigentümer nicht zu erwarten», sagte Häne. Grob gesagt werde der heutige Siedlungsraum beibehalten. Die Revision des Raumplanungsgesetzes wirke sich kaum auf Kirchberg aus: «Wir müssen nichts korrigieren.»
Im Juni findet eine Informationsveranstaltung zu Bachsanierungen in Gähwil statt. Der Taabach und der Bachtobelbach sollen saniert werden. Diese Projekte sind prioritär, weil der Kanton im Jahr 2014 die Strasse durchs Dorf Gähwil saniert. Weitere Sanierungsprojekte – alle zielen sie auf den Hochwasserschutz ab – stehen im Dorf Kirchberg an.
Finanzverwalter Armin Keller erläuterte den Abschluss 2012 und das Budget 2013. Er zeigte auf, dass die Verschuldung in Steuerprozenten zwischen 2007 und 2012 von 179 auf 13 Prozent abgenommen hat. Neben dem Schuldenabbau ist es der Gemeinde gelungen, ein Eigenkapitalpolster aufzubauen. Dieses beträgt rund vier Millionen Franken. Das sei nötig. Keller: «Ab 2014 sind wir wohl auf das Eigenkapital angewiesen, dann wird es schwierig.» Der Kanton schnürt ein drittes Sparpaket, und die Änderungen im Finanzausgleich sind noch nicht absehbar. Der Steuerfuss soll für das laufende Jahr bei 145 Prozent belassen werden.