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Die Juso holen sich einen Sitz, die CVP verlieren einen. Alle anderen Parteien können ihre Sitze im Wiler Stadtparlament halten.
Grosse Veränderungen haben die Wahlen für das Wiler Stadtparlament nicht gebracht. Einzig eine Sitzverschiebung ist zu verzeichnen.
Die Juso gewinnen ihren ersten Sitz in der Wiler Legislative. Timo Räbsamen wird in den nächsten vier Jahren für die Partei im Stadtparlament Platz nehmen. Dies auf Kosten der CVP, die nur noch acht Sitze hat und erstmals nicht wählerstärkste Partei im Parlament ist.
Timo Räbsamen ist positiv überrascht über den Sitzgewinn. Er habe zwar bis zuletzt darauf gehofft, damit gerechnet habe er aber eigentlich nicht. Es sei nicht zu erwarten gewesen, dass die Jungsozialisten gleich beim ersten Versuch, einen Sitz im Wiler Stadtparlament zu erobern, reüssieren würden. Die Freude darüber sei aber gross. Räbsamen sagt:
«Es war an der Zeit, dass im Parlament auch unsere Positionen vertreten sind»
Nun würden sich die Jungsozialisten nicht mehr nur auf der Strasse, sondern auch im Stadtparlament für eine lebenswertere Stadt einsetzen.
Bei der CVP war die Stimmungslage komplett anders. Der Abwärtstrend der vergangenen Wahlen setzt sich mit dem Sitzverlust fort. «Wir müssen das erst einmal verdauen», sagte Wahlkampfleiter Erwin Schweizer und meinte damit sowohl den Sitzverlust generell als auch seine eigene Abwahl.
Mit Ausnahme der CVP und der Juso konnten alle anderen Parteien ihre Sitzanzahl halten, was jedoch zu unterschiedlichen Gefühlslagen führte.
Erfreut war man bei der SVP. Sie hat weiterhin neun Sitze und ist durch den Sitzverlust der CVP neu stärkste Kraft in Wil. Fraktionspräsident Benjamin Büsser sprach von einem eindrücklichen Ergebnis, besonders im Hinblick auf die nationale Politik, wo die SVP zuletzt Wähleranteil verloren habe.
Ganz anders beurteilten die Grünen Prowil den Umstand, dass sie ihre sechs Sitze (mit dem Sitz der Jungen Grünen) halten konnten. «Eine grüne Welle sieht definitiv anders aus», sagte ein ernüchterter Fraktionspräsident Guido Wick. Leider würden die Wahlen die Arbeit im Parlament nicht widerspiegeln. Zudem habe man zu wenige Stimmen mit ganzen Listen gemacht, was Sitzgewinne schwierig bis unmöglich machte.
Auch die FDP (7 Sitze), die SP (6 Sitze), die GLP (1 Sitz), die EVP (1 Sitz) und die Jungfreisinnigen (1 Sitz) und konnten ihre Sitze halten. Änderungen gab es allerdings bei den Personen, welche diese Sitze besetzen. Abgewählt wurden Erwin Schweizer, Prend Berisha (beide CVP), Urs Etter (FDP), Mark Zahner (SP) und Eva Noger (Grüne Prowil).
Neu im Parlament sind Thomas Abbt, Sandra Lusti (beide CVP), Klaus Rüdiger, Dominik Egli (beide SVP), Claudio Altwegg (FDP), Mathias Schlegel (SP), Meret Grob (Junge Grüne) und Harry Huber (GLP).