Ist Blumen pflücken am Strassenrand unverschämt?

Am Pfingstmontag auf dem Heimweg von Zuzwil nach Henau haben mein Partner und ich bei einer Seitenstrasse angehalten, damit ich eine Handvoll Blumen (Margriten, Hahnenfuss und Sauerampfer) pflücken konnte.

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Am Pfingstmontag auf dem Heimweg von Zuzwil nach Henau haben mein Partner und ich bei einer Seitenstrasse angehalten, damit ich eine Handvoll Blumen (Margriten, Hahnenfuss und Sauerampfer) pflücken konnte. Da kamen der Bauer und die Bäuerin des Weges und fragten mich, ob sie bei mir zu Hause im Garten auch einfach meine Blumen pflücken dürften. Ich sei eine unverschämte Person. Wenn alle Blumen pflücken würden, hätten wir keine mehr und diese seien zum Anschauen und nicht zum Pflücken da. Des Weiteren wurde ich gefragt, ob ich denn das nächste Mal die Äpfel stehlen würde und ob wir zu arm seien, um Blumen zu kaufen. Auch wollten sie wissen, ob denn das Firmenauto bezahlt sei?

Es ist mir bewusst, dass unsere Bauern viel Arbeit investieren in die Landwirtschaft und wir alle von einer schönen Landschaft profitieren. Ich bin nicht im hohen Gras rumgelaufen und habe nicht unverschämt viele Blumen gepflückt. Daher empfinde ich meine «Tat» auch nicht als unverschämt. Wo ich der Bäuerin recht gebe ist, dass ich besser darauf hätte achten müssen, dass keine Wurzeln ausgerissen werden beim Pflücken. Nicht beabsichtigt, waren bei einzelnen Blumen Wurzeln dabei. Dafür entschuldige ich mich.

Ich wünsche mir für unsere Schweiz weiterhin blühende, gepflegte und saubere Wiesen. Doch ich glaube nicht, dass wegen eines Blumenstrausses von dieser Wiese dies in Zukunft nicht mehr der Fall sein wird und dass deswegen ein solcher Twist angebracht gewesen war. Seien wir doch gegenseitig etwas grosszügiger.

Melanie Durrer, Giuseppe De Martis, Thuraustrasse 8b,

9247 Henau