Industriebauten oder Wohnungen - ein Grundsatzentscheid

Industrie- oder Wohnbauten? Am 25. November entscheidet Flawil über den Teilzonenplan Flawa-Areal Ost und damit über die künftige Nutzung von 7000 Quadratmetern Land im Zentrum. Nun ist der Abstimmungskampf ist lanciert.

Andrea Häusler
Drucken
Stehen hinter der Umzonung: Gewerbevereinspräsident George Floros (links) und Flawa-CEO Nicolas Härtsch. (Bild: Andrea Häusler)

Stehen hinter der Umzonung: Gewerbevereinspräsident George Floros (links) und Flawa-CEO Nicolas Härtsch. (Bild: Andrea Häusler)

«Wohnpark statt Industriebrache». Diese Maxime haben sich die Mitglieder des überparteilichen Komitees «Ja zum Teilzonenplan Flawa-Areal Ost» auf die Fahne geschrieben. Gestern luden dessen Protagonisten zum Medienanlass, um die Argumente des Referendumskomitees zu widerlegen und die Bedeutung eines Ja an der Urne für die Zukunft Flawils aufzuzeigen. Gegen den Teilzonenplan war im Frühjahr mit 404 Unterschriften das Referendum zu Stande gekommen. Unter anderen war die ablehnende Haltung mit fehlenden Details zum Überbauungskonzept und Bedenken hinsichtlich der Gebäudevolumen bzw. -höhen begründet worden.

Ein Herz für Flawil und Verständnis für Skeptiker

Die Ausgangslage ist bekannt: Die Flawa AG benötigt das «Werkareal 1» nicht mehr und will es veräussern. CEO Nicolas Härtsch nannte noch einmal die möglichen Nutzungsoptionen: Vermietung, Verkauf/Neubau eines Industriebaus, Status quo (Industriebrache) oder eben Umzonung in die Wohn-/Gewerbezone. Wobei er sich klar zur letzten Variante bekannte: «Als Flawiler, dem Flawil am Herzen liegt.» Genauso wie Kantonsrat Erich Baumann, der hier «keine Fabrikhalle und täglich 50 Lastwagen» sehen möchte und betonte: «Flawil entwickelt sich vom Industrieort zur prosperierenden dörflichen Stadt – für einen Fertigungsbetrieb im Zentrum gibt es keine Rechtfertigung mehr.» Eine Auffassung, die Gewerbevereinspräsident Georges Flores teilt. «Stellen sie sich vor, hier würde eine neue voluminöse Fabrikbaute entstehen.»

Diese dürfte, nach geltendem Recht, tatsächlich eine Firsthöhe von 18 Metern aufweisen. Im Gegensatz zu Wohnhäusern, die maximal 17 Meter hoch gebaut werden dürften, wie Florian Schällibaum vom gleichnamigen Ingenieur- und Architekturbüro sagte. Wobei generell die baurechtlichen Bestimmungen, aber auch die Vorgaben des Ortsbild- und Gewässerschutzes, der Isnykreisel, die Verkehrsführung und der Inhalt des zu erstellenden Sondernutzungsplan zu berücksichtigen seien. Sollten die Stimmberechtigten der Umzonung zustimmen, würde die Firma Schällibaum das Land erwerben und die Planung einer «familienfreundlichen Überbauung mit Grünbereichen sowie einer Tiefgarage» vorantreiben.

Die Alternative wäre weiterhin eine industrielle Nutzung», machte Nicolas Härtsch neuerlich klar. Ein Ja bedeutete für ihn auch, den Dialog mit den Anstössern fortzusetzen, deren Skepsis er respektiere und auch verstehe. Das tut auch Erich Baumann, der von Prozessen sprach, die nach der Lancierung der Idee oft holprig verliefen, dann jedoch zu einem gelungenen Resultat führten. «Wie etwa beim Projekt ‹Wohnen in der alten Post›.»