Hochbeete und Solarbänkli: Stadt Wil wird sichtbar smart mit Natur und Technik

Das Sonnenhof-Pärkli in Wil ist zu einem smarten generationenübergreifenden Ort mit hoher Aufenthaltsqualität geworden. Dies dank neuer Sitzgelegenheiten, Wildstaudenrabatten, einer Photovoltaik-Wifi-Bank und Hochbeeten für «urban gardening».

Hans Suter
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Die Hochbeete laden ein zum Pflanzen, Pflegen und Ernten.
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Die einheimischen Pflanzen wurden so ausgewählt, dass sie dem jeweiligen Standort entsprechen und sich vermehren können.
Daniel Meili, Stadtpräsident ad interim, sitzt auf dem neuen Photovoltaik-Wifi-Bänkli nahe dem Alterszentrum Sonnenhof.
Das an das Glasfasernetz angeschlossene Photovoltaik-Wifi-Bänkli ist ohne Rückenlehne ausgestaltet.
Stadtpräsident ad interim Daniel Meili testet die Funktionstüchtigkeit. Im Hintergrund der kleine Sonnenhof-Park mit klassischen Sitzbänken und den Hochbeeten.
Stadtrat Daniel Stutz und Landschaftsarchitektin Andrea Schwörer vor den Hochbeeten für «urban gardening».

Die Hochbeete laden ein zum Pflanzen, Pflegen und Ernten.

Bild: Hans Suter

Viele jüngere und ältere Wilerinnen und Wiler kommen auf dem Weg zum Einkaufen an die Obere Bahnhofstrasse, für Besuche ins Alterszentrum Sonnenhof, für die Bildung ins Schulhaus Sonnenhof oder ins Erholungsgebiet am Weier beim neuen Sonnenhof Pärkli vorbei. Auf Wunsch vieler Wilerinnen und Wiler ist nun ein neuer Park entstanden, in dem sich Jung und Alt gerne aufhalten und Natur und Technik direkt erlebbar werden.

Verweilen statt beeilen

Wer sich gerne an die Sonne oder in den Schatten setzt, dabei das Handy aufladen oder im Internet surfen will, gleichzeitig etwas Salat oder Beeren ernten möchte und aus einem inneren Bedürfnis heraus Pflanzen giessen und pflegen möchte, kann das nun alles auf einmal tun: in Wil im kleinen Sonnenhof-Park an der Ecke Haldenstrasse/Sonnenhofstrasse. Im Rahmen des Entwicklungsprojekts «Smart City» wurden auf einer kleinen Wiese und einigen aufgelösten Parkplätzen Wildstaudenrabatten angelegt sowie Hochbeete aufgestellt mit Kräuterpflanzen, Beerenstauden und Gemüsepflanzen wie Süsskartoffel oder Fenchel.

Nun liegt es an der Bevölkerung

Jetzt ist die Bevölkerung eingeladen, die Pflanzen zu tränken, die Beete zu pflegen, Früchte und Gemüse zu ernten und neue Pflanzen beizusteuern. Oder einfach nur auf einem der unterschiedlichen Sitzbänke mit oder ohne Rückenlehne zu verweilen. «Das ist der Anfang eines Naturgartens», sagt die Landschaftsarchitektin Andrea Schwörer, die das Bepflanzungskonzept mit unterschiedlichen einheimischen Pflanzen geplant hat. Die Parkvegetation werde sich nun über die Jahre weiter entwickeln.

«Der neue Sonnenhof-Park soll den Wilerinnen und Wilern aufzeigen, wie Flächen und Areale aufgewertet werden können», erklärte Stadtrat Daniel Stutz gestern vor den Medien. Das Sonnenhof-Pärkli dient als Beispiel, was möglich ist.

Technik in der Natur

Neben der Natur hat auch die Technik Einzug gehalten. Eine smarte Sitzbank lädt zum Verweilen ein. Die Bank verfügt über zwei USB-Anschlüsse, Ladebereiche zum kabellosen Aufladen von Endgeräten und einen kostenlosen Wifi-Zugang per Knopfdruck. Den Sonnenstrom erzeugt die smarte Bank über fünf Fotovoltaikmodule, die in der Sitzfläche eingelassen sind. Auch eine öffentliche Velopumpe steht zur Verfügung. «Damit macht die Stadt Wil im Kleinen sichtbar, was Smart City heisst; nämlich die Stärkung der lokalen Lebensqualität», sagt Daniel Meili, Stadtrat und Stadtpräsident ad interim.

Was ist eine Smart City?

Smart City ist ein Sammelbegriff für gesamtheitliche Entwicklungskonzepte, die darauf abzielen, Städte effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und sozial inklusiver zu gestalten. Diese Konzepte umfassen technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen und in der Regel auch Zeitziele.