An diesem Wochenende findet in Münchwilen, durchgeführt vom RV Sirnach, der Frühlingscup statt. Trainer Roland Baumann und OK-Präsident Alex Burlet erzählen, was alles dahintersteckt.
Roland Baumann: Ja, da kommen schon Erinnerungen auf. Seinerzeit gab es noch keine Ausscheidungen für die EM, und der damalige Trainer hat nicht zuletzt aus diesem Grund den Frühlingscup ins Leben gerufen.
Baumann: Grundsätzlich nichts. Der technische Bereich im Kunstradfahren ist damals wie heute immer noch derselbe.
Es mag einige Veränderungen im Bereich der Reglemente gegeben haben, doch ist es immer noch so, dass man Kunstradfahren erlernen und sich dabei perfektionieren muss. Aber der Anlass hat sich entwickelt und eine Grösse erreicht, die von einem Dorfverein, wie wir es sind, fast nicht mehr ohne Hilfe durchgeführt werden kann.
Alex Burlet: Eigentlich jedes Mal sofort nach der letzten Veranstaltung. Wichtig ist immer, das Datum für die nächste Austragung festzulegen. Dieses muss hernach vom Verband abgesegnet werden und selbstverständlich wird darauf geachtet, dass es keine Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen – auch keine im Ausland – gibt.
Immerhin wird auch an diesem Wochenende um die Qualifikation für die EM gefahren. In diesem Jahr betrifft dies die Schweizer und die Österreicher, nächstes Jahr wahrscheinlich auch die Holländer.
Burlet: Wir verfügen in Sirnach mit der Grünau zwar auch über eine grosse Halle. Dort müssten wir aber Böden legen. In Münchwilen erübrigt sich dies wegen der Bodenbeschaffenheit.
Wir haben somit ein grosses logistisches Problem weniger und benötigen zum Aufstellen und Abräumen auch deutlich weniger Helfer.
Baumann: Mehr nicht, aber in etwa im selben Rahmen.
Ich als Trainer mit einem professionellen Wissen um die Sportart, sowie einer Hilfe haben im RV Sirnach momentan rund 15 Kunstradsportler unter uns. Diese wollen natürlich am Frühlingscup starten und müssen entsprechend betreut sein.
Burlet: Wir setzen statt auf Quantität klar auf Qualität.
Wir machen schon den Kindern, die bei uns schnuppern, klar, dass sich Kunstradfahren beim RV Sirnach Richtung Wettkampfsport bewegt. Erfolg kann im Kunstradfahren nur haben, wer lange dabei bleibt und sich in dieser technischen Sportart stetig weiterentwickeln will und kann. Aufgrund der Trainer- und Hallensituation wären wir zudem gar nicht in der Lage, mehr Kunstradfahrer aus- und weiterzubilden.
Baumann: Ich nehme es kurz vor- und auch am Wettkampf eher etwas locker. Im Training sollen meine Schützlinge etwas lernen. Am Wettkampf selbst müssen sie dann zeigen, was sie können. So schnell noch vor einem Turnier etwas Neues zu erlernen, bringt in der Regel nichts.
Baumann: Dies ist unterdessen wichtiger geworden als noch zu meiner Aktivzeit. Früher war ich der Meinung, dass ich nur eine Halle und ein Velo brauche. Unterdessen vertrete ich eine ganz andere Ansicht. Mit einer Gruppe, wie wir dies beim Radverein Sirnach haben, braucht es Unterstützung.
Ohne Alex Burlet beispielsweise gäbe es mich bei diesem Verein nicht mehr.
Burlet: Ja, unbedingt. Der Radverein Sirnach besteht aber nicht gänzlich nur aus Kunstradsport, sondern auch aus einer Radball-Abteilung. Beide Abteilungen werden grundsätzlich autonom mit einem eigenen Vorstand geführt.
Allerdings versuchen wir immer dann, wenn etwas gemeinsam erledigt werden kann, die Synergien beider Abteilungen zu nutzen.
Burlet: In erster Linie zwei schöne Wettkampftage. Dann aber auch, dass viele Zuschauer – vor allem auch solche, die sonst nicht viel mit Kunstradfahren zu tun haben – in die Halle kommen.
Wir feiern ein stolzes 25-Jahr-Jubiläum und wären natürlich hoch erfreut, dieses mit zahlreichen Sportbegeisterten begehen zu können.
Interview: Urs Nobel