Die Katholische Kirchgemeinde Sirnach wird einen grünen Güggel bekommen. Nicht auf dem Spitz des Kirchturms, sondern als Label für umweltbewusstes Handeln. Sie ist eine von wenigen Pilotgemeinden.
SIRNACH. Das Kreuz gehört zur katholischen Kirche, der Hahn zur evangelischen. In Sirnach ist das differenziert zu betrachten. In einem festlichen Gottesdienst am 8. November in Romanshorn erhalten die Hinterthurgauer als eine der ersten fünf Schweizer Kirchgemeinden die Auszeichnung «Grüner Güggel» von der ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Kirche und Umwelt. Das Label wird dann auch den katholischen Kirchgemeinden von Arbon, Ermatingen, Güttingen und Romanshorn verliehen.
Das Umweltlabel Grüner Güggel wurde in Anlehnung und mit Unterstützung des bereits breit in Deutschland eingeführten Grünen Gockels von Umweltpionieren aus der ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Kirche und Umwelt, Projektleiter Andreas Frei, der Katholischen Landeskirche Thurgau und Pilotgemeinden entwickelt. Die Auszeichnung steht am Schluss eines Weges, den Umweltteams, bestehend aus kirchlichen Angestellten und Gemeindegliedern, gemeinsam gegangen sind. Für Sirnach haben folgende Personen mitgearbeitet: Daniel Franzen, Reto Baumberger, Theresa Herzog, Erich Grob, Markus Stadler, Jeannette Högger und Projektleiter Andreas Frei.
Neben Pflichtbereichen wie zum Beispiel der Einführung einer Energiebuchhaltung oder der Analyse des Papier- und Abfallaufkommens haben die Gemeinden auch individuelle Schwerpunkte gesetzt. Eine biodiverse Umgebungsgestaltung stand bei drei Gemeinden im Vordergrund. Um eine solche zu erreichen, wurden die Grünflächen zum Teil mit externen Fachpersonen analysiert und Verbesserungsmassnahmen definiert.
Nach der Übergabe der Zertifizierungsurkunde samt einer Messingplakette wird die Arbeit in den Gemeinden weitergehen, aber nicht mehr so intensiv wie bei der Einführung des Managementsystems. In den sogenannten Schöpfungsleitlinien, die als einer der ersten Schritte erstellt wurden, verpflichteten sich die Gemeinden zu einem «kontinuierlichen Verbesserungsprozess». Das Management ist eingeführt und will aufrechterhalten werden. Weitere Themen, was auch noch angepackt werden kann, sind vorhanden. Die Mitglieder der Umweltteams können vom bereits angeeigneten Wissen profitieren. (red.)