Gesuch gestellt, aber Kurs nicht bestanden

Die Einbürgerungsgesuche der Familie Chiavuzzi schlagen unverhofft Wellen in der Bevölkerung. Der Familienvater hat sehr wohl ein Gesuch auf Einbürgerung gestellt.

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Flawil. Wie die Familie Chiavuzzi wollen sich in diesem Jahr neunzehn weitere Personen in Flawil einbürgern lassen. Ihre Gesuche wurden geprüft, und ihre Anträge stehen an der kommenden Bürgerversammlung zur Abstimmung. Aber der Fall Chiavuzzi erscheint auf den ersten Blick etwas sonderbar, denn der Familienvater Rocco Chiavuzzi hatte im Jahr 2005 ein Gesuch auf Einbürgerung gestellt, war aber im Jahr 2007 im Einbürgerungskurs in Uzwil durchgefallen, wie seine Ehefrau Rosalina Chiavuzzi Auskunft gab.

«Bei dem gleichen Kurs im Tessin wäre das für meinen man sicher kein Problem gewesen», erklärte die Italienerin, die in der Schweiz geboren ist. Auch ihr Ehemann Rocco lebt bereits seit 25 Jahren in der Schweiz und sei bestens integriert. «Da kenne ich andere Fälle, die nicht einmal Deutsch sprechen könne, aber einen Schweizer Pass haben», wundert sich Rosalina. Ihr Mann habe sich in all den Jahren nichts zuschulden kommen lassen. Die Familie wollte sich einbürgern lassen, um Mitspracherecht in der Schweiz zu bekommen.

Immerhin hatten sie sich ein eigenes Haus gekauft und leben darin sehr zufrieden in Flawil. Dass der Familienvater jetzt für die Einbürgerung nicht zugelassen wurde, sei ein «komisches» Gefühl für alle Familienmitglieder. «Irgendwie ist es nicht so tragisch», sagt Rosalina, aber beim genaueren Nachdenken erscheint es ihr doch ein wenig paradox, wenn sie eine Schweizerin ist und ihr Ehemann nicht.

Aber wer den Einbürgerungstest nicht besteht, wird eben nicht zum Verfahren zugelassen, dass sind nun mal die Regeln, an die sich alle halten müssen. (bm.)