Gestaltungsplan
Neues Quartier in Rickenbachs Zentrum: Auf dem Areal der ehemaligen X-Bar sollen gut 70 Wohneinheiten entstehen

Wohnungen in Mehrfamilien- und Reihenhäusern, allenfalls etwas Gewerbefläche und eine Tiefgarage: Das Alpbach-Areal soll neu genutzt und gestaltet werden. Wie sich das neue Rickenbacher Quartier präsentieren soll, wurde der Bevölkerung am Dienstag anhand des Gestaltungsplans aufgezeigt.

Christof Lampart
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Das Areal der ehemaligen X-Bar in Rickenbach soll mit gut 70 Wohneinheiten überbaut werden.

Das Areal der ehemaligen X-Bar in Rickenbach soll mit gut 70 Wohneinheiten überbaut werden.

Bild: Pablo Rohner,
25. Mai 2021

Der Informationsabend im sehr gut gefüllten Singsaal des Rickenbacher Thurlindenschulhauses, an dem die Gemeinde und die beteiligten Planer über den Gestaltungsplan informierten, war Teil der öffentlichen Mitwirkung. Oder wie Andreas Niklaus von der NRP Ingenieure AG aus Amriswil erklärte: «Man kann heute nicht schon Einsprache machen und einen Anwalt beiziehen. Wir wollen jetzt die Leute abholen und zeigen, was geplant ist.»

Architekt Jürg Keel (links) und die beiden Ingenieure, Andreas Niklaus (Mitte) und Pascal Meile.

Architekt Jürg Keel (links) und die beiden Ingenieure, Andreas Niklaus
(Mitte) und Pascal Meile.

Bild: Christof Lampart

Aktuell liegt der Gestaltungsplan Alpbach beim Kanton zur Vorprüfung. Bis zum 21. März können Interessierte im Gemeindehaus Rickenbach oder auch online Einsicht in die Planung nehmen und schriftliche Anregungen abgeben. Rickenbachs Gemeindepräsident, Ivan Knobel, äusserte die Hoffnung, dass man den Gestaltungsplan Alpbach auf Anfang 2024 in Kraft setzen könne.

Gut 70 Wohneinheiten vorgesehen

Um was geht es beim Gestaltungsplan Alpbach? Das Gebiet umfasst im Wesentlichen das Areal des ehemaligen Hotel-Restaurants X-Bar sowie die Scheune von Paul Lichtensteiger. Geplant sind auf dem Land, das drei Privaten gehört und auch in drei verschiedenen Phasen bebaut werden soll, der Bau von Mehrfamilien- und Reihenhäusern. Somit käme Rickenbach dem gemeindebaulichen Gebot der Stunde – Verdichtung im Inneren – nach.

Hinter der Liegenschaft an der Toggenburgerstrasse befindet sich ein beachtliches, heute brach liegendes Areal.

Hinter der Liegenschaft an der Toggenburgerstrasse befindet sich ein beachtliches, heute brach liegendes Areal.

Bild: Lara Wüest

Stand heute sollen etwas über 70 Wohneinheiten in Minergie-P-Standard, eine Tiefgarage sowie einige oberirdische Besucherparkplätze gebaut werden. Spielplätze, grosse Grünflächen und Gemeinschaftsplätze sollen für ein behagliches Quartierleben sorgen. Zwar sei das Areal vor allem als Wohngebiet gedacht, doch der Zonenplan erlaube auch die Ansiedlung von Gewerbe. «Einen Coiffeur oder ein Restaurant im Erdgeschoss eines Gebäudes könnte ich mir schon vorstellen», sagte Architekt Jürg Keel. Durch eine geschickte Anordnung der Häuser könne man an neuralgischen Verkehrspunkten eine «Torfunktion» erzielen, welche Autofahrende dazu bringe, früh vom Gas zu gehen – womit auch dem Lärmproblem Rechnung getragen werde.

Besitzern keine Deadline gesetzt

Jürg Keel erklärte, dass es ihm wichtig gewesen sei, «etwas Schönes für Rickenbach zu schaffen». So betonte er, dass die Gebäude die Proportionen der sie umstehenden Häuser aufnehmen und widerspiegelten. Was die erlaubte Gebäudehöhe betrifft, so werde diese – je nach Standort – bei zwei bis zu vier Vollgeschossen plus Attika liegen.

Keel verwies darauf, dass den Bauherren bezüglich Gestaltung bereits vieles vorgegeben sei. So werden im Alpbach-Gebiet zukünftig nur Flachdächer erlaubt sein, «damit es überall das gleiche Dach hat und das Quartier somit ablesbar ist», wie Jürg Keel sich ausdrückte.

Wann genau die Bauvorhaben realisiert werden, steht noch nicht fest. Wie Gemeindepräsident Ivan Knobel erklärte, habe man bei der Ausarbeitung des Gestaltungsplans zwar die Wünsche der Landbesitzer nach Möglichkeit mitberücksichtigt, ihnen jedoch keine Deadline für den Baubeginn gesetzt.